Schon mal was von CBD, Nootropika oder Adaptogenen gehört? Wir verraten euch die Wellness-Trends für kommendes Jahr – und was wirklich dahinter steckt.
CBD
Das Cannabinoid CBD hat letztes Jahr viel Aufmerksamkeit bekommen – von Tinkturen, Cremen und Seren bis hin zu Süßigkeiten gibt es unzählige neue Produkte mit dem Inhaltsstoff. Der Wellness-Markt mit CBD-Produkten boomt, und das wird sich wahrscheinlich auch 2019 nicht ändern. Es wird angenommen, dass CBD vor allem bei Entzündungen gut wirkt. Auch bei Angststörungen, Depressionen, Stress oder chronischen Schmerzen soll die Pflanze Wunder wirken. Vor allem Menschen mit starken Kopf- und Regelschmerzen schwören auf das legale Gras.
Allerdings sind sich Viele hinsichtlich der berauschenden Wirkung von THC (der psychoaktive Bestandteil von Marihuana) immer noch unsicher, wie CBD wirkt und ob das überhaupt legal ist. Hier kann man jedoch beruhigt sein: CBD wird aus der weiblichen Cannabispflanze gewonnen und gilt nicht als Rauschmittel. In Deutschland gilt es laut Arzneimittelgesetz als Nahrungsergänzungsmittel – und ist demnach legal.
Trotzdem häuft sich in letzter Zeit Kritik um das vermeintliche Heilmittel: „Wäre Cannabidiol in der Kamille drin, würde es den Hype nicht geben“, konstatiert der Wiener Toxikologe Rainer Schmid im Interview mit dem Standard. Außerdem sei CBD noch kaum erforscht, Langzeitstudien gibt es fast keine. Allerdings gibt es Studien die zeigen, dass relativ hohe Dosen notwendig seien, um eine Wirkung zu erzielen – was bei durchschnittlich 10 € pro Gramm preislich schnell zum Problem wird.
Für CBD-Anfänger:
Es muss nicht gleich immer CBD zum Rauchen sein. Die Californische Kosmetik-Brand Vertly stellt Badesalze, Körperöle und Lip-Balm auf CBD-Basis her. Trockene Lippen profitieren besonders von entzündungshemmendem Cannabidiol, Vitamin E, Kokosöl und Kakaobutter. Gibt es mit Pfefferminz-, Rosen- oder Kakaoduft.
Um ca. € 19,- via vertlybalm.com
Adaptogene und Nootropika
Während Adaptogene immer bekannter und populärer werden, sagt der seltsame Begriff „Nootropika“ noch kaum jemanden etwas. Adaptogene, biologisch aktive Pflanzenstoffe aus Pilzen und Kräutern, sollen dem Körper helfen, sich Stress anzupassen. Nootropika sollen hingegen unsere mentale Leistungsfähigkeit erhöhen und unsere Denkkapazität optimieren. Inhaltsstoffe wie Guarana oder Vitamin D sollen anregend und unterstützend bei geistiger Erschöpfung und Müdigkeit wirken.
Klingt zugegeben ein wenig futuristisch – und ist auch noch ziemlich umstritten: Erst seit den letzten Jahren beschäftigt man sich in der Wissenschaft mit solchen Inhaltsstoffen – es wird also noch dauern, bis man eindeutige Langzeitstudien-Ergebnisse hat. Das Interesse an Adaptogenen, Nootropika und Co. ist jedoch ein eindeutiges Zeichen für eine kollektive Sehnsucht nach alternativer Medizin und natürlichen Heilmethoden.
Ayurveda = Mainstream?
Mit über 5.000 Jahren auf dem Buckel gilt Ayurveda als das älteste Gesundheitssystem der Welt! Übersetzt heißt Ayurveda so viel wie „die Wissenschaft vom Leben“ und ist ein holistisches Konzept, das sich über Ernährungsratschläge, Morgen- und Abendroutinen sowie Yoga- und Meditationspraktiken erstreckt. Anstatt bei gesundheitlichen Problemen seine Symptome isoliert voneinander zu behandeln, betrachtet man in der ayurvedischen Medizin das große Ganze. Alles hängt zusammen, von unseren Träumen bis zu unserer Verdauung, ein physisches Ungleichgewicht kann ein Mentales auslösen und umgekehrt.
Damit es dazu erst gar nicht kommt, sollte man seine drei Doshas (heißt so viel wie „Lebenskräfte“ oder „Energien“) im Gleichgewicht halten. Man geht davon aus, dass wir alle drei Doshas namens Vata, Kapha und Pitta in uns haben, sie jedoch bei jedem unterschiedlich ausgeprägt sind. Für jede unterschiedliche Zusammensetzung gibt es eigene Anleitungen und Empfehlungen, um diese im Gleichgewicht zu halten. So haben Vata Typen oft Probleme mit der Verdauung – und profitieren daher eher von warmen, leicht verdaulichen Speisen wie Suppen und Eintöpfen. Pitta-Doshas greifen dagegen am Besten zu kalten und rohen Nahrungsmitteln. Nicht umsonst heißt einer der wichtigsten Grundsätze der ayurvedischen Lehre: „Du bist, was du verdaust.“ (Hier könnt ihr euer dominantes Dosha herausfinden!)
Neben der richtigen Ernährung werden auch ayurvedische Praktiken wie Ölziehen, Zungenschaben oder Yoga bei uns immer beliebter. Oprah Winfrey und Gwyneth Paltrow machen’s vor: Es ist einfach als je zuvor, Ayurveda in unseren Alltag zu integrieren!
Bye, bye, Leistungsdruck!
Wellness-Rituale sind dazu da, um unser Leben besser zu machen. Wenn die vielen Praktiken und Rituale aber zu einem weiteren To-Do auf einer sowieso schon überquellenden Liste werden, muss sich etwas ändern. Deshalb gilt 2019: Weniger ist mehr! Im Zeitalter von Social Media und vor allem Instagram kann der Druck, das perfekte #selfcaresunday-Foto zu posten, schnell mal zu groß werden. Makellose Instagram-Feeds erwecken den Eindruck, jeder hätte Zeit und Lust, andauernd Yoga zu machen, sich nur noch gesund zu ernähren und dabei auch noch bewusst Mindfulness und Self-Love in sein Leben zu integrieren.
Das könnte daran liegen, dass wir mehr Auswahl an Wellness-Angeboten denn je haben: Das Global Wellness Institute zeigt in einer Studie, dass die weltweite Wellness-Industrie seit 2015 um 12,8 Prozent gewachsen und mittlerweile über 4 Billionen Dollar wert! Kein Wunder, dass man sich davon überwältigt fühlt.
Deshalb lautet unser Credo für 2019 in Sachen Beauty- und Wellness-Routine, bei den Basics zu bleiben und Instagram öfter mal den Rücken zu zukehren. Wir hören wieder mehr auf unsere eigenen Bedürfnisse – und weniger auf die der Wellness-Industrie.