1940 wurden in den USA die ersten vier Millionen Paar Damenstrümpfe aus Nylon binnen 2 (!) Tagen ausverkauft! Das war sozusagen die Geburtsstunde der massenhaften Plastikproduktion für Konsumgüter. Damals ahnte wohl noch niemand, welche fatalen Folgen die Entdeckung des neuen Billig-Rohstoffes haben würde.
Die Menschen damals waren hungrig nach billigen Alternativen zu teuren Rohstoffen, die jedermann ein angenehmeres Leben ermöglichen sollten.Aber heute wissen wir es besser und müssen mit den (Umwelt-)folgen der immens hohen Plastikproduktion der letzten Jahrzehnte leben. Wenn wir wollen, dass Meere, Böden, Grundwasser und Tiere wieder vom Plastikfluch befreit werden, müssen wir alle unseren Beitrag dazu leisten. Und das ist gar nicht so schwer:
EINWEGPLASTIK WEGLASSEN
Laut dem Umweltbundesamt braucht eine Plastikfalsche mindestens 450 Jahre, um abgebaut zu werden! Und nicht mal dann können wir sicher sein, dass sie komplett zerfällt – höchstwahrscheinlich wird sie zu Mikroplastik, das dann noch um einiges länger besteht.
Dabei kann man einfach auf Plastikflaschen verzichten und in eine schöne Trinkflasche aus Edelstahl oder Glas investieren! Den Plastikdeckel beim Coffe-to-go kann man weglassen (oder gleich im eigenen Cup von zuhause mitnehmen) und den Strohhalm im Drink braucht eigentlich auch niemand.
Einen wichtigen Schritt hin zu einer plastikreduzierten Umwelt tut auch die EU: Bis 2025 sollen Einwegplastikflaschen zu 90 % recycelt sein und Plastikbesteck, -geschirr, -trinkhalme und -wattestäbchen komplett verboten werden.
KINDER PLASTIKFREI GROSSZIEHEN
Als in Kindertrinkflaschen, -spielzeug und Co. vor einigen Jahren die gesundheitsschädigende Chemikalie BPA gefunden wurde, begannen Hersteller ihre Produkte als „BPA-frei“ zu deklarieren. Die Alternative dazu ist aber nicht viel besser: BPS (Bisphenol S) kann genauso das Hormonsystem und Gehirn schädigen sowie Diabetes und Herzbeschwerden fördern.
Alternativen, die noch dazu viel langlebiger sind und schöner aussehen sind Spielsachen aus Holz oder Trinkflaschen aus Edelstahl.
INNOVATIVE UNTERNEHMEN UNTERSTÜTZEN
Wir sagen nicht, dass man sein ganzes plastisches Hab und Gut wegwerfen und umweltfreundliche Alternativen nachkaufen soll – das wäre auch nicht Sinn der Sache! Aber bei zukünftigen Einkäufen einfach auf Unternehmen setzen, die ihre Verantwortung ernst nehmen. Das Problem von im Meer herumtreibenden Kunststoff-Fischernetzen haben zum Beispiel schon mehrere Unternehmen erkannt:
Bei BUREO gibt es Skateboards, Sonnenbrillen und andere sportliche Accessoires aus den Geisternetzen. MARGARET UND HERMIONE fertigen aus den verlassenen Netzen hübsche Bademode zu einem fairen Preis.
AUF MIRKOPLASTIK IN KOSMETIKA ACHTEN
Das Paradebeispiel für Mikroplastik in Körperpflegeprodukten sind Peelings. Wer sich die Liste der Inhaltsstoffe von einem herkömmlichen Peeling schon mal genauer angesehen hat weiß, dass die kleinen Körnchen meist aus Plastik bestehen. Diese spülen wir dann einfach so den Abfluss hinunter und lassen sie in unüberschaubaren Mengen in die Weltmeere gelangen.
Wer auf Naturkosmetik setzt, kann sicher sein, dass keine erdölbasierten Stoffe enthalten sind und somit Haut und Umwelt geschont werden. Vom dänischen Naturkosmetikpionier URTEKRAM gibt es zum Beispiel Peelings auf Basis von pflegendem Rizinusöl.
Oder: Aus allem, was die Küche so hergibt, selbst ein Peeling machen! Salz oder Zucker in Kombination mit Kokosöl und Honig eignen sich super für ein schnelles Peeling. Der Kaffeesatz kann ebenfalls zum Abschrubben von abgestorbenen Hautschuppen verwendet werden.
PLASTIKFREIE PERIODE
Gezwungenermaßen und aus Mangel an Alternativen haben wir Frauen durch Tampons, Binden und Co. lange zum hohen Kunststoffverbrauch beigetragen. Die gute Nachricht? Plastikfreie und wiederverwendbare Tampon-Alternativen werden immer besser und auch beliebter.
Zum Beispiel waschbare Binden, Menstruations-Cups aus medizinischem Silikon oder sogar Unterwäsche, die einen Tampon ersetzt. Bei THINX gibt es hübsche Unterwäsche, die Feuchtigkeit ausgleicht, Bakterienbildung bekämpft, wasserdicht und natürlich waschbar ist. Je nach Modell kann eine Unterhose so viel Blut wie zwei Tampons aufsaugen!
Mit solchen Alternativen sparen wir nicht nur Unsummen an Geld (eine Frau gibt in ihrem Leben durchschnittlich über 20.000 € für Tampons und Binden aus!), sondern können auch sicher sein, dass keine Bleichmittel oder andere Chemikalien durch einen Tampon in unseren Körper gelangen.