Im Müsli, als Proteinshake oder direkt als Ersatzprodukt für Lachs – Algen sind vielseitig einsetzbar.
Frisch geerntet riechen sie muffig und die grüne Farbe signalisiert einem eigentlich „Lieber nicht essen“. Doch Algen gelten immer mehr als wertvolle Energie- und Eiweißquelle. In ihnen stecken alle Aminosäuren, die man benötigt. Pro Tag sollte man allerdings nicht mehr als drei bis fünf Gramm vom Pulver zu sich nehmen, sonst reagiert der Körper über. Aber was sind eigentlich diese Algen und wie kamen sie überhaupt zu uns auf den Speiseteller.
Algen – Pflanze mit langer Tradition
Genau genommen ist die Alge als Nahrungsmittel gar nicht neu. Nur hier in Europa kam man erst recht spät drauf sie zu essen. Genau genommen konsumierte vor 1997 niemand in Europa Algen. In Japan hingegen experimentierte man schon im 8. Jahrhundert damit. Damals verzehrte man dort Makroalgen als Würzkraut. Es gibt übrigens auch Mikroalgen. Sie sind so klein, dass man sie einzeln mit bloßem Auge gar nicht erkennen kann. Makroalgen hingegen sind die großen Algen, die wir aus Meer und Flüssen kennen.
So werden Algen angebaut

Mikroalgen wie Spirulina gedeihen als eine Art seifiger Film in nur 15 Zentimeter hohen und bis zu 35 Grad warmen Süßwasserbecken. Der Film ist allerdings so dicht, dass man meinen könnte, das Becken wäre mehrere Meter tief. Laut Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO werden pro Jahr 30 Millionen Tonnen Algen geerntet. Diese Zahl umfasst nicht nur Mikroalgen wie Spirulina. Nur ein Drittel davon wird gegessen. Ein Teil wird in Kosmetik oder auch als Dünger verwendet. Die Anbauphase beginnt im März, geerntet wir je nach Wetter ab Ende April oder Anfang Mai bis zum August. Dann ist es am wärmsten. Manchmal auch bis September.
Vielseitig einsetzbar
Süßwasser Mikroalgen schmecken gar nicht so intensiv, wie man denkt. Der Geschmack ist leicht nussig und kaum salzig. Sie kommen überwiegend als Pulver und Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz. Makroalgen sind salziger, größer und man isst sie zum Beispiel als Algensalat oder getrocknete Nori-Blätter, mit denen man Sushi rollt. Von rund 400 000 Algenarten werden nur 150 in Lebensmitteln verarbeitet.
Diese Nährstoffe stecken drin
Manche Algenarten bestehen zu 60 Prozent aus Proteinen, andere zu je einem Drittel aus Ballaststoffen und Proteinen. Außerdem befinden sich viele Vitamine und Spurenelemente in der grünen Wasserpflanze. Außerdem enthalten Algen viele Ballaststoffe und je nach Art wertvolle Omega-3-Säuren. Wer mag, kann sich die Algen als würzige Chips schmecken lassen oder sie im Pfefferstreuer wie Kräuter über Rührei mahlen. Sogar im Brot machen sie sich gut und geben, zumindest die Spirulina, diesen besonderen blau-grünlichen Farbstoff ab. Damit werden übrigens auch die blauen M&Ms und Smarties gefärbt.