Der berüchtigte „Dry January“ ist nun bald vorbei, die positive Erfahrung bleibt für viele aber bestehen. Das beweist die wachsende Vielfalt an antialkoholischen Alternativen beliebter Drinks, aber auch der Lokalaugenschein. Denn erst kürzlich waren auf Social Media unzählige Berichte darüber zu sehen, dass ausgerechnet in Londoner Pubs die 0,0-Promille-Varianten beliebter Biere wegen zu hoher Nachfrage einfach versiegten. Dass das ausgerechnet in der englischen Pubkultur passiert, in der ein bis zwei Feierabendbiere beinahe zum guten Ton gehören, beweist, dass es zum Genießen nicht unbedingt den Alkohol braucht. Menschen, die aus verschiedensten Gründen keinen Alkohol trinken, mussten bisher oft zu faden Limonaden oder Wasser greifen. Jetzt beweisen immer mehr alkoholfreie Drinks und Cocktails, dass es auch anders geht. Von edlen Tropfen bis hin zu Mocktails, deren Geschmack den Originalen um nichts nachsteht – die Welt der alkoholfreien Drinks hat sich längst vom Ruf der faden Traubensaftschorle emanzipiert. Aber welche Kreationen kitzeln den Gaumen und welche schmecken eher nach flüssigem Kompromiss? Die FOGS-Redaktion hat sich durchgekostet – mit klarem Kopf und gespitztem Geschmackssinn.
Alkoholfreie Drinks für jeden Geschmack
1. Laori Drinks


Stella-Oriana Strüfing hatte ein Problem, das viele von uns kennen. Man möchte schick ausgehen, den Körper aber nicht unnötig mit Alkohol belasten und muss sich dadurch oft mit langweiligen Kompromissen wie Limonaden oder Soda zufriedengeben. „Ich will doch nur einen Gin & Tonic – ohne Alkohol!“, dachte sie sich und so wurde eine Idee geboren, die sie nicht mehr losließ. Stella begann zu Hause mit eigenen Rezepturen zu experimentieren und tat sich bald darauf mit Christian Zimmermann zusammen. Gemeinsam entwickelten sie ein völlig neuartiges, von der Parfümdestillation inspiriertes Verfahren, um die komplexen Aromen von Spirituosen ohne Alkohol nachzubilden. Dabei werden natürliche Essenzen und Düfte von Kräutern und Gewürzen extrahiert, um den authentischen Geschmack von Gin & Tonic und Co. nachzubilden. Unter dem Label Laori kreieren Stella und Christian nun seit 2019 alkoholfreie, vegane Drinks Die Zutaten beziehen sie von einem Partner aus Frankreich, der die Kräuter anbaut und frisch verarbeitet. Nahe Berlin wird dann abgefüllt, wobei das Unternehmen bewusst auf künstliche Aromen und Zusatzstoffe verzichtet.
2. III Freunde Weine

Rund sieben Jahre ist es her, dass zwei Freunde mit recht bekannten Gesichtern ihren ersten Wein unter dem Label III Freunde präsentierten. Joko Winterscheid und Matthias Schweighofer machen seither gemeinsam „Easy-drinking“-Weine, die man gemütlich im Freundeskreis genießen und damit kleine Momente zelebrieren soll. Dazu muss aber nicht unbedingt Alkohol im Spiel sein. Das bewiesen die beiden letztes Jahr mit der Einführung des ersten alkoholfreien Rosé. Mittlerweile gibt es im Sortiment auch einen 0,0 Riesling sowie einen prickelnden Rosé. Durch ein besonders schonendes Entalkoholisierungsverfahren wird dem ursprünglich alkoholhaltigen Wein langsam der Alkohol entzogen, was dem Aroma aber nicht schadet. Vielleicht nichts für passionierte Weinkenner:innen, ist der beerige Duft und fruchtige Geschmack mit ausgewogenem Süße-Säure-Spiel doch eine perfekte Begleitung für alle, die gern leichte, spritzige Weine in geselliger Runde trinken.
3. Rebels 0,0%

Ob Rum, Whiskey oder Gin – die alkoholfreien Drinks von Rebels 0,0% wurden bereits mit Auszeichnungen überhäuft. Zurecht, denn kostet man sich durchs Sortiment, stellt man bald fest, dass das Wort „Alternative“ hier so gar nicht passt. Geschmacklich muss man nämlich auf nichts verzichten, außer auf den Kater am nächsten Morgen. Das Schweizer Unternehmen bietet eine breite Palette an alkoholfreien „Crossover“-Getränken, die allesamt mit einer aufregenden Kombination aus Kräutern, Früchten und Gewürzen klassische Cocktails erinnern. Der „Dolce Spritz“ zum Beispiel eignet sich mit seinem bitter-süßen Orangenaroma und den frischen Zitrusnoten perfekt, um eine weniger alkoholische oder ganz alkoholfreie Variante des beliebten Aperol Spritz zu mixen.
4. Drink Polly

Die Idee entstand während eines Videocalls in der Corona-Pandemie. Die ewigen Lockdowns verlangten nach ein wenig Feierlichkeit zuhause – Softdrinks fehlte allerdings der gewisse Kick und tagtäglich zu Alkohol zu greifen, erschien den Kölnern Alex Poljaschenko und Philip Kahnis auch problematisch. Kurzum entschlossen sich die beiden ihr Label Polly zu gründen und damit selbst eine Lösung zu finden. Das war 2022 und seitdem erweitern Philip und Alexander gemeinsam mit ihrem siebenköpfigen Kölner Team das Sortiment laufend auf neue, trendige alkoholfreie Spirituosen. Die erfrischenden Drinks vereinen ausgewählte Botanicals wie zum Beispiel Ingwer und Gurke, oder Orange und Enzian zu Feierabenddrinks mit Kick – vom prickelnden Sekt bis hin zum praktischen Gin & Tonic in der Dose.
Den Körper nicht mit Alkohol zu belasten, ist auch eine Art von Selfcare. Noch mehr Tipps für Selfcare zum Jahresbeginn liest Du hier.