Feinschmecker lieben ihn, Tierschützern ist er ein gewaltiger Dorn im Auge: Der Büffelmozzarella.
Aus Mozzarella, Tomaten, Balsamico-Essig, Olivenöl und frischem Basilikum besteht ein weit verbreitetes, einfaches und schmackhaftes Gericht: Die Caprese. Hobby-Gourmets und feine Gaumen greifen hier gern zum Premiumprodukt Büffelmozzarella. Dabei wissen viele nichts von den katastrophalen Zuständen, die mit seiner Herstellung verbunden sind.
Männliche Kälber als Nebenprodukt
Büffel werden in Europa nur zur Milchproduktion gehalten. Ihr Fleisch will, ohngeachtet seiner fantastischen und gerade für Ernährungsbewusste und Sportler geeigneten Eigenschaften, niemand essen. Aus diesem Grund entledige man sich laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten in der Region Kampanien in Italien, wo die meisten Büffelfarmen angesiedelt sind, der männlichen Kälber, indem man sie mit dem Hammer erschlägt, in Gülle ertränkt oder gar einfach verhungern lässt.
Fleischwunden und mangelnde Hygiene sind bei Erwachsenen Tieren keine Seltenheit. Auf die speziellen Bedürfnisse der Büffel wird wenig bis keine Rücksicht genommen. Mit ihrer, Kühen gegenüber, geringeren Schweißproduktion und dickeren Haut können sie die eigene Körpertemperatur im heißeren Klima wesentlich schlechter regulieren. Ein Schlammbad oder Sprenkel-Anlagen, die das Leben auf den Farmen für die Tiere erträglicher machen würden, gibt es nicht. Ebenso wenig gäbe es laut Vier Pfoten Zugang zu Grünflächen, geschweige denn genügend Platz in den extrem überfüllten Farmen.
Dass der Büffelmozzarella, der von solcherlei Farmen stammt, als Premiumprodukt gehandelt wird, ist nicht nur irreführend, sondern steht außerhalb jedes ethischen Selbstverständnisses. Oft ist er doppelt so teuer wie Mozzarella aus Kuhmilch. Sein Image deutet auf hohe Tierschutzstandards – das Gegenteil ist der Fall. Nun ist es vor allem an den großen Supermarktketten, Farmen zu besseren Standards in der Haltung der Büffel aufzufordern.
„Prinzipiell gilt das ja nicht nur für den Büffelmozzarella, sondern für jegliche tierische Produkte: reduzieren oder, wenn möglich, weglassen ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Tierwohl. Die wahren Kosten der tierischen Produktion werden ja mit den niedrigen Verkaufspreisen im Supermarkt kaschiert. Daher ist es umso wichtiger, bei tierischen Produkten selbstbestimmte und informierte Kaufentscheidungen zu fällen, sprich: zu schauen, woher das Produkt kommt, ob es zu dem ausgeschilderten Preis überhaupt produzierbar ist.
Bezüglich der Missstände bei den italienischen Büffelbetrieben hat sich aus unserer Sicht einiges getan. Einige Supermärkte und Importeure nehmen Tierschutz nun ernster und arbeiten auch daran, dass auf ihren Zuliefererbetrieben Verbesserungen umgesetzt werden. Auch laufen in Italien einige wissenschaftliche Studien, die intensiv das Thema Tierwohl bei Büffeln behandeln.“
– Hanna Zedlacher | Nutztierexpertin, Vier Pfoten
Die Alternative: Büffelmozzarella aus Österreich
Die Hofkäserei von Robert Paget in Dienhof am Kamp ist für seinen hervorragenden Büffelmozzarella bekannt. Eine garantiert glückliche Büffelherde produziert feinste Milchprodukte und zartes Fleisch, ganz nach Bio-Richtlinien. Weitere Infos zum fairen Büffelmozzarella, Büffelcamembert, und Büffelfleisch finden Sie unter www.bufala-connection.at
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