2019 riefen Lisa Rieder und Herbert Astl aus Mittersill im österreichischen Pinzgau farmlifes ins Leben. Was als Austauschplattform für Landwirt:innen begann, ist heute auch für Konsument:innen eine wichtige Informationsquelle.
Landwirtschaft muss digital und transparent werden dachten sich die beiden Gründer:innen Lisa Rieder und Herbert Astl. Dafür braucht es eine Plattform, auf der sich Landwirt:innen austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig helfen können. Landwirtschaft ist für viele undurchsichtig, jeder Bauer und jede Bäuerin arbeitet nur für sich – mehr oder weniger im Verborgenen. Mit der innovativen Plattform haben sie nun die Möglichkeit, ihr Hofleben mit allen Höhen und Tiefen zu teilen, Produkte digital anzubieten und zu vermarkten und täglich News aus der Landwirtschaftsbranche zu lesen.
„Wir sehen die App und das Netzwerk als Möglichkeit für Bäuer:innen, sich auszutauschen und die Landwirtschaft ins digitale Zeitalter zu holen. Das hat gefehlt“, sagt Lisa.

Zwei Bereiche, die alles zusammenführen
farmlifes besteht aus zwei Bereichen für Produzent:innen, also die Landwirt:innen: Dem Sozialen Netzwerk und dem Business Portal. Das soziale Netzwerk farmlifes ist eine App, in der alle kommunikativen Abläufe stattfinden. Man kann Beiträge erstellen, Nachrichten schreiben und Profilen folgen. Eben wie Facebook, nur exklusiv für die Landwirtschaft. Im Business Portal werden hingegen Unternehmensprofile erstellt und verwaltet. Also Profile von Bauernhöfen, Direktvermarkter:innen, Verarbeitungsbetrieben, Gasthöfen, Hotels, Pensionen, Unternehmen, Organisationen, Vereinen und dem regionalen Einzelhandel. Dort können sich die Profile untereinander vernetzen und Produkte anbieten. Das Soziale Netzwerk für Bäuer:innen bietet viele Vorteile. Man kann sich gegenseitig Fragen stellen, sich bei Problemen helfen und einfacher und direkter kommunizieren. So stößt man auch auf Gleichgesinnte, die innovative Ideen für ihre Landwirtschaft haben, auf die man selbst vielleicht noch nicht gekommen ist. Praktisch ist auch die Soforthilfe-Funktion: Ist eine Maschine kaputt, jemand krank oder man braucht Hilfe am Feld oder im Stall, kann man einen Soforthilfe-Beitrag erstellen, der den Betrieben im Umkreis von 30 Kilometern angezeigt wird. So erhält man schnell Hilfe.
Transparenz für Konsument:innen
Damit auch wir Konsument:innen von der App profitieren, können die Bäuer:innen mit der App sogenannte Farmcodes erstellen. „Diese Software verbindet QR-Code Systeme mit Social Media sowie E-Commerce und bereits bestehenden Gütesiegeln und Herkunftskennzeichen in einem System“, sagt Lisa. Ziel sei es, Konsumierenden mit nur einem Klick zu zeigen, wer die Lebensmittel erzeugt und welche Betriebe und Personen hinter den Lebensmitteln stehen. Den Farmcode findet man auf Lebensmittelverpackungen. Scannt man ihn mit dem Smartphone, zeigt er den produzierenden Betrieb an und auch die einzelnen Verarbeitungsschritte des Produktes. Dadurch erhöht sich die Kundenbindung immens, denn die Lebensmittel können zu 100 Prozent zurückverfolgt werden und im gleichen Zuge auch Produkte direkt bei den Erzeugenden nachbestellen.
Herzstück von Farmlifes sind übrigens die Hofprofile. Bauern können ihre Höfe, ihre Familie und die Produkte präsentieren und die Konsumenten sogar virtuell über ihren Hof führen.
Innovative Softwarelösung
Mit ihrer Idee gewannen die beiden Gründer den european young farmers award. Außerdem wurde das Projekt von den LEADER Regionen Hohe Tauern, Saalachtal, Pongau, Fuschlsee-Mondsee und Salzburger Seenland sowie vom Bund und der Europäischen Union unterstützt. Wer jetzt selbst Lust hat, die App auszuprobieren oder sich als Landwirt ein Profil anzulegen, hier entlang:
Instagram:
https://www.instagram.com/farmlifes.austria/
Website: