Sie wärmt wie kaum ein anderes Material, ist ein einfach zu transportierendes Leichtgewicht und man fängt darunter nicht zu schwitzen an, wie bei ihren Artgenossen aus Plastik. Für verantwortungsbewusste Konsumenten ist die Daunenjacke aber ein No-Go: Für die leichten Federn werden Gänse auf grausame Weise gequält. Welche Alternativen es gibt und wie man nachhaltige Daunen erkennt, erfährst du hier!
Der sogenannte Lebendrupf, wobei den Gänsen die Federn bei lebendigem Leib ausgerissen werden, ist in Europa zwar schon seit 1999 verboten, Hersteller umgehen das Gesetz aber oft durch ein Schlupfloch: Während des Federwechsels ist es erlaubt, den Tieren das Federkleid „abzustreichen“. Das ist in den meisten Fällen jedoch nur ein Euphemismus für das grausame Lebend-Rupfen, da nicht alle Federn zugleich ausfallen. Vor allem in den Hauptproduktionsländern wie China, Ungarn, Polen oder Frankreich wird dieses Schlupfloch genutzt. Produzenten in Frankreich schlagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und übermästen die sowieso schon gequälten Daunengänse gleichzeitig noch für die Produktion der teuren Gänseleber.
Auf den Etiketten der großen Hersteller findet man zudem meist keine Angaben zu Herkunft oder Produktionsweise der Daunen, weil sie aus unterschiedlichen Ländern über Zwischenhändler gehandelt und verkauft werden. So kann man die Federn und ihre Produktionsart nicht zurückverfolgen.
Gibt es überhaupt nachhaltige Daunen?
Hier lässt sich streiten: Daunen sind ein tierisches Material, wofür Gänse sterben müssen (auch wenn die Federn meist nur das Nebenprodukt der Fleischproduktion sind). Andererseits sind sie kompostier- und recycelbar, und so gesehen wieder nachhaltiger als (Plastik-)Füllmaterialien, die meistens in den Meeren enden.
Arket, die Tochter des schwedischen Modegiganten H&M hat sich zum Beispiel mit dem Unternehmen Re:Down zusammen getan, das alte Daunen aus Jacken, Schlafsäcken und Decken sammelt und recycelt. In der Firmenzentrale in Ungarn werden die Federn in Thermalwasser gewaschen, getrocknet und mit hoher Temperatur und ohne Chemikalien desinfiziert. Das verwendete Wasser wird wiederum gereinigt, damit es wieder als Trinkwasser verwendet werden kann.
Viele Kritiker sehen in Arket vor allem einen geschickten PR-Coup von H&M um sein Image in Richtung Nachhaltigkeit und Responsibility aufzubessern – womit sie nicht ganz Unrecht haben. Aber die Kollaboration mit Re:Down zeigt, dass hinter den Initiativen der ganz Großen nicht immer nur Greenwashing, sondern auch echte Verbesserungen für Tierwohl und Umwelt stecken können. Die trendigen Teile gibt’s für Frauen, Kinder und Männer in den Shops oder im Onlineshop von Arket.
Wie erkennt man nachhaltige Daunen?
Ist die Daune in der begehrten Jacke, Decke oder dem Schlafsack allerdings nicht recycelt, kann man auf folgende Siegel achten, um auf Nummer sicher zu gehen: