Zugegeben, das große Saubermachen hat eigentlich noch etwas Zeit. Wären da nicht die immer wiederkehrenden warmen Temperaturen, die förmlich nach einem Frühjahrsputz schreien. Wer dazu nachhaltige oder sogar plastikfreie Produkte verwendet, tut nicht nur den vier Wänden, sondern auch der Umwelt etwas Gutes. Grün putzen: Besser gehts nicht!
Im globalen Durchschnitt produziert jeder Mensch etwa 0,75 Kilogramm Müll pro Tag
Neben kurzweiligen Dingen wie Plastiktüten oder 2Go-Bechern zählen dazu natürlich auch Verpackungen für Wasch- und Putzmittel. Um dem Plastikwahnsinn entgegenzuwirken, spezialisieren sich immer mehr Firmen auf biologisch abbaubare Produkte ohne Mikroplastik und achten zudem auch darauf, dass sie selbst für die Verpackung so gut wie kein Plastik verwenden. Und das sieht so aus:
Eine Plastikflasche im Meer braucht mindestens 450 Jahre, bis sie sich langsam zersetzt.
Putzen mit Tabs
Wasser einfüllen, Tab dazugeben, kurz warten und fertig ist das Putzmittel. Marken wie Everdrop, Moanah, Klaeny, Biobaula und die Blauen Helden setzen auf Putzmittel in Tabform und recycelte Verpackungen, die immer wieder nachgefüllt werden können. Im Grunde verfolgen alle dasselbe Prinzip: Einmal kaufen, immer wieder benutzen. Das Sortiment besteht aus Reinigern für Glas, Bad und Allzweck sowie auch Waschmittel, verpackt in einer nachhaltigen Papiertüte. Die Tabs kommen ebenfalls in nachhaltigem Papier daher. Klaeny (vorher Ecotab) bietet zusätzlich Spülbürsten und Luffaschwämme sowie auch Spülmittel an. Bei Moanah, den Blauen Helden und Biobaula bestehen die Flaschen im Gegensatz zu Everdrop und Klaeny übrigens aus Glas.
Biobaula hat sogar Öko-Reiniger-Tabs für die Reinigung von Scheiben, Cockpit und Felgen bei Autos entwickelt. Moanah spendet pro verkauftem Jahres- und Starter Set einen Euro an SevenCleanSeas, die damit 600 Gramm Plastik aus dem Meer entfernen können. Das entspricht etwa sieben Putzmittelflaschen aus Plastik. Klaeny pflanzt gemeinsam mit der Organisation The Eden Reforestation pro verkauftem Set einen Baum in Schwellenländern. Alle Marken sind vegan, wurden nicht an Tieren getestet, sind biologisch abbaubar und frei von Mikroplastik. Und auch beim Transport spart man richtig CO2: Normale Putzmittel bestehen zum größten Teil aus Wasser und sind somit natürlich schwerer die Tabletten. Noch nachhaltiger wird es natürlich, wenn man Sprühflaschen verwendet, die man bereits Zuhause hat.
Eine Box für Alles
Sechs Zutaten für zehn verschiedene Reiniger – vom Spülmittel bis zum Waschmittel. 2019 gewann die Firma Sauberkasten den sächsischen Umweltpreis. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Mit der Box lassen sich simple Hausmittel herstellen, die vegan, umweltfreundlich, palmölfrei und unbedenklich für die eigene Gesundheit sind. Der Unterschied zu den Tabs: Man bestimmt selbst, wie viel man wovon verwendet und hat so den genauen Überblick, was wirklich drin ist. Wer auf intensive Gerüche steht, verwendet beispielsweise einfach mehr vom ätherischen Öl. Den Sauberkasten gibt es in der Variante Klassik, Premium und Basis. Alle Zutaten kann man sich aber auch einzeln bestellen.
Fertig gemischt
Wer nicht gerne mischt und lieber fertig kauft, der kann dabei trotzdem etwas Gutes tun. Marken wie Seepje aus den Niederlanden oder auch Ecover, Compagnie de Provence und Frosch legen den Fokus auf Nachhaltigkeit, vegane Inhaltsstoffe, recycelte Verpackung und den Verzicht auf Mikroplastik. Seepje kommt aus den Niederlanden und bedeutet Seifchen. Seit 2014 setzt die Marke auf vegane Inhaltsstoffe und verwendet Kartoffelstärke anstatt von Konservierungsstoffen. Seepje ist außerdem Mitglied der World Fairtrade Organisation und setzt sich für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern in Indien und Nepal ein. Dort wachsen die Waschnüsse im Überfluss, deren natürliche Seife die Basis der Seepje-Produkte ist.
Die belgische Marke Ecover geht in dieselbe Richtung. Deren neues, limitiertes Spülmittel enthält 25% Abfall aus dem Bierbrauprozess (Wasser&Ethanol) und ist ebenfalls in einer 100% recycelten Plastikflasche abgefüllt. Frosch ist die Traditionsmarke unter den Saubermachen. Seit fast vierzig Jahren legt das Unternehmen den Fokus auf Nachhaltigkeit. In den letzten jähren wurde das Sortiment stark erweitert und umstrukturiert. Die Produkte sind vegan, in recyceltem Plastik und Papier verpackt und frei von Mikroplastik und Konservierungsstoffen.
Die Produkte von La Compagnie de Provence sind ebenfalls frei von tierischen Inhaltsstoffen, biologisch abbaubar, bio und recycelbar. Ursprünglich kommt die französische Marke aus dem BeautyBereich und legt viel Wert auf Happyness, bunte Farben und will mit den Produkten gute Laune verbreiten.
Extra-Tipp: Selber machen
Du hast gerade keine Produkte zur Hand oder willst generell mehr selbst machen? Auch das geht. Für Putzmittel brauchst du als Basis eigentlich nur vier Zutaten: Essig Essenz, Backpulver, Natron und Zitronen. Damit kannst du so gut wie alle notwendigen Putzmittel selbst herstellen. Mit Essig kannst du zum Beispiel Wasserkocher und Wasserhähne entkalken. Backpulver mit Waschpulver gemischt macht die Wäsche wieder weiß. Mit Wasser zu einer Paste vermischt eignet sich Backpulver auch perfekt, um vergilbte Fugen im Bad wieder weiß zu bekommen. Armaturen und Edelstahl glänzen wieder, wenn man mit einer ausgepressten Zitrone über die Flecken reibt. Natron und Backpulver entfernen auch Eingebranntes im Backofen. Einfach über die betroffenen Stellen streuen, den Ofen auf etwa 50 Grad erhitzen, abkühlen lassen und auswischen. Fenster putzen funktioniert mit einer Mischung aus abgekochtem Wasser, Essig und Zitronensaft.