Jede:r Fünfte ist hochsensibel. Trotzdem weiß man noch viel zu wenig über dieses besondere Persönlichkeitsmerkmal. Vier Autor:innen wollen das ändern und haben ihre Geschichten aufgeschrieben.
Es gibt Menschen, die intensiver auf ihre Umwelt reagieren als andere, die sich mehr zu Herzen nehmen und weiter im Voraus denken als andere. Das betrifft genauso viele Männer wie Frauen. 70 Prozent der Hochsensiblen sind introvertiert, nur 30 Prozent bezeichnen sich selbst als extrovertiert. Diese Menschen leben mit einem hocherregbaren Nervensystem, empfinden Gefühle – ob positiv oder negativ – viel intensiver. Hochsensible Personen sind sehr kreativ und denken außergewöhnlich.
Hochsensibel zu sein fördert die Evolution
Jutta Böttcher, leitet das Kompetenzzentrum für Hochsensibilität. Sie hält das Persönlichkeitsmerkmal für sehr sinnvoll in der Evolution. Hochsensible gibt es nämlich nicht nur unter Menschen, sondern auch im Tierreich. Beispielsweise würden in einer Herde diejenigen Pferde, die hochsensibel sind, früher merken, wenn die Nahrung an einem Ort zu Ende ginge. Folglich würden sie die Herde warnen und motivieren, an einen fruchtbareren Ort weiterzuziehen. Hochsensible sind vorsichtiger und umsichtiger und bemerken Erfahrungen früher. „Während andere noch gar nicht darüber nachdenken, was als nächstes passiert, denken Hochsensible schon weit voraus und wägen alle Eventualitäten ab. Das kann belastend sein, weil man alles abwägt und sich so vielleicht schwerer für etwas entscheiden kann. Andererseits wissen sie aber auch definitiv worauf sie sich einlassen, wenn sie sich denn entschieden haben“, erklärt Jutta Böttcher. Sie sieht Hochsensible als Seismographen der Gesellschaft, und auch Changemaker, weil sie gut neue Gebiete erschließen können und sich von kulturellen Prägungen unabhängig machen.
Um hochsensible Menschen besser zu verstehen und auch, um herauszufinden, ob man selbst hochsensibel ist, haben wir vier lesenswerte Bücher herausgesucht, die sich damit beschäftigen.
“Zart besaitet – Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für hochsensible Menschen.“

Autor Georg Pawlow hat ein Grundlagenwerk für Hochsensibilität geschaffen. Er erklärt darin, was Hochsensible von anderen Menschen unterscheidet und wie sich das in den Lebensbereichen auswirkt. Dazu sprechen auch Experten sowie Wissenschaftler und beantworten gängige Fragen. Vor allem im zwischenmenschlichen Bereich ist Hochsensibilität Fluch und Segen. Welchen Einfluss hat das auf Freundschaften, Liebe, Familie und den Beruf? Es gibt Vorteile, Nachteile und ganz viel unerforschtes, worauf der Autor Antworten gibt. Georg Pawlow ist selbst hochsensibel, hat vier Kinder und setzt sich seit über zwanzig Jahren mit Hochsensibilität auseinander – zuletzt als Coach und Seminarleiter.
Den Link zum Buch findest du hier.
Wenn die Haut zu dünn ist

Autor Rolf Sellin verfasste einen klassischen Praxisratgeber über Hochsensibilität. Der hilft zu verstehen, wieso Hochsensible manchmal so reagieren wie sie reagieren. Wie geht man damit um und auch, was kann ich Positives daraus ziehen. Der Autor zeigt Möglichkeiten, wie man in bestimmten Situationen reagiert und richtet sich dabei hauptsächlich an diejenigen, die nicht hochsensibel sind. Nachdem Rolf Sellin eine Lebenskrise überwunden hat, nutzte er seine Hochsensibilität positiv und entwickelte Methoden, wie man damit umgeht. 2008 gründete er das HSP-Institut in Stuttgart. Dort leitete er Seminare und bildete Psychotherapeut:Innen und Pädagog:Innen für den Umgang mit Hochsensiblen aus.
Den Link zum Buch findest du hier.
Meine Hochsensibilität positiv gelebt. Persönliche Einsichten aus einem langen, bewegten Leben.

Seit über 40 Jahren beschäftigt sich die Autorin Silvia Christine Strauch mit dem Thema Hochsensibilität. Sie sagt, dass man erst ab etwa der Mitte des Lebens so richtig bemerkt, wie sich die Persönlichkeit mit der Hochsensibilität entwickelt. Für die Autorin ist eine entwickelte Hochsensibilität eine große Gabe und fühlt sich an wie der sechste Sinn. Sie erzählt in ihrem Buch von ihrer Kindheit und einigen Erlebnissen. Dass sie sich einmal nicht traute ein Eis zu kaufen, weil sie zu schüchtern war, oder das sie stundenlange alleine draußen spielen konnte. Es ist ein ganz persönliches Buch, in dem man sich vielleicht selbst wiedererkannt.
Den Link zum Buch findest du hier.
Gestatten: Hochsensibel: Wie hochsensible Menschen den Alltag meistern

Situationen bewusst meistern. Das möchte Jasmin Schindler ihren Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben. Anhand von Erfahrungsberichten hat sie zwölf Strategien erstellt, wie man als hochsensibler Mensch gut durch den Alltag kommt. Damit lassen sich leere Akkus aufladen. Die Autorin ermutigt Menschen, sich weiterzuentwickeln, darüber zusprechen und so auch dem Umfeld zu helfen, einen besser zu verstehen. Dieses Buch ist da, um sich verstanden zu fühlen und zu sehen, dass man nicht alleine ist.
Den Link zum Buch findest du hier.
Von Stark mit Hochsensibilität zur starken Buisnessfrau. Hier findest du du Buchtipp für die Buisness Lady in dir.