Ist Kaffee nun gesund oder schädlich für unseren Körper? Darüber lässt sich streiten! Welche Vor- und Nachteile es gibt und mit welchen Kaffee-Alternativen ihr auch so durch den Tag kommt, erfahrt ihr hier!
Kaum haben wir auf Winterzeit umgestellt, spielt unsere innere Uhr verrückt. Morgens kommen wir nicht so richtig in die Gänge und wenn es nachmittags schon zu dämmern beginnt während wir noch einige Stunden im Büro vor uns haben, gähnen wir, was das Zeug hält. Da hilft nur eins: Ein schöne Tasse Kaffee! Oder?
Lange galt das beliebteste Getränk der Deutschen (162 Liter pro Kopf haben wir 2015 getrunken!) als ungesund. Das braune Heißgetränke solle Herzrasen, Nervosität und ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko verursachen und dem Körper außerdem Flüssigkeit entziehen. Allerdings wurde in Studien oft „nicht auf einen möglichen ungesunden Lebensstil geachtet“, wie Ernährungswissenschaftlerin Dr. Anna Flögel der Apotheken Umschau erklärt. So wurde zum Beispiel oft der Fakt ausgeklammert, dass Kaffeetrinker häufig Raucher und damit eher gefährdet für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind.
Kaffee verlängert das Leben!
Heute gibt es aber sogar Studien, die ein längeres Leben durch Kaffee versprechen! In einer 30 jährigen Langzeitstudie konnten amerikanische Forscher nachweisen, dass Kaffeetrinker länger leben, als ihre abstinenten Mitmenschen. Das gelte sowohl für koffeinfreien, als auch normalen Kaffee.
Das liegt unter anderem daran, dass Kaffee (nicht nur in mäßigen Dosen, sondern auch bei Leuten, die acht oder mehr Tassen am Tag trinken!) das Risiko für Krebserkrankungen und Herzinfarkte um acht Prozent senken soll. Das ergab eine zehnjährige Studie an 500.000 Briten.
Auch das hartnäckige Gerücht, Kaffee entziehe dem Körper Flüssigkeit, konnte widerlegt werden. Koffein gilt zwar als harntreibend, Kaffee trägt jedoch ebenso zum Wasserhaushalt des Körpers bei wie Wasser. Wer also vier Tassen Kaffee (ohne Milch!) am Tag trinkt, braucht nur noch ein und halb Liter Wasser trinken, um auf die empfohlene Flüssigkeitsaufnahme von zwei Litern zu kommen.
Doch nicht so gesund?
Andere Wissenschaftler beharren jedoch nach wie vor darauf, dass das braune Gold keinesfalls gesund für uns ist. So soll das enthaltene Koffein unsere Nebennieren dazu anregen, vermehrt Adrenalin zu produzieren – was uns wiederum in einen Stresszustand versetzt. Wenn dieser Stress-Kick abflaut, reagiert unser Körper oft mit Müdigkeit, Kopfschmerzen und Reizbarkeit. Das Koffein soll auch die Produktion weiterer Stresshormone wie Norepinephrin fördern, das wiederum die Herzfrequenz steigert und Bluthochdruck hervorruft.
Die Alternativen
Gar nicht so einfach, da durchzublicken! Wir wollen unseren täglichen Nachmittagskaffe auf keinen Fall aufgeben – aber ihn hin und wieder durch eine koffeinfreie Alternative zu ersetzen, ist ein Kompromiss, mit dem wir gut leben können. Besonders mit diesen gesunden Muntermachern!
- Pfefferminztee
Allein schon bei dem Gedanken an Pfefferminze fühlen wir uns erfrischt! Kein Wunder also, dass das grüne Kraut sowohl Konzentration, als auch körperliche Leistung steigern soll! Entweder frische oder getrocknete Blätter mit heißem Wasser aufgießen! Hierzu die Minze einfach bei 70 Grad im Ofen 25 Minuten „backen“, dann den Ofen ausschalten und eine weitere Stunde trocknen lassen.
- Maca
In den Anden wird die wundersame Knolle schon seit über 2000 Jahren angebaut und wurde bei uns vor allem als anregendes Adaptogen (was das ist, erklären wir dir hier) bekannt. Studien zeigen, dass es die Konzentrationsfähigkeit fördern und Müdigkeit senken soll. Außerdem war es schon bei den Inkas als Aphrodisiakum beliebt – kann ja auch nicht schaden 😉 Maca bekommt man im Reformhaus meistens in Pulverform – je nach Geschmack ein paar Löffel in den Morgen-Smoothie oder mit (Pflanzen-)Milch anrühren.
- Rosenwurz
Noch so ein Adaptogen, dass uns Stress besser aushalten lässt: Rhodiola rosea oder Rosenwurz hilft bei chronischer Müdigkeit und macht uns leistungsfähiger. Warum? Durch die enthaltenen Flavonoide und Rosavine regt die Pflanze die Produktion der beruhigenden (Glücks-) Hormone Serotonin und Dopamin an und verbessert die Sauerstoffversorgung des Körpers. Am einfachsten kann man die Rosenwurz in Kapselform zu sich nehmen, es gibt sie aber auch als Pulver.
- Nüsse
„Studentenfutter“ hat nicht umsonst seinen Namen bekommen – die enthaltenen Nüsse verbessern tatsächlich unser Denkvermögen! Besonders gesund: Walnüsse! Studien zeigen, dass sich Walnüsse besonders positiv auf unser Gedächtnis auswirken und fast doppelt so viele Antioxidantien enthalten als andere Nüsse. Wenn also nächstes Mal am Nachmittag das Gehirn einzuschlafen droht, besser mit ein paar Nüssen statt Kaffee Abhilfe schaffen!
- Wasser
Manchmal liegt das effizienteste Mittel gegen Müdigkeit näher als man denkt: Meistens ist der Grund für unsere Erschöpfung nämlich Dehydrierung. Ein großes Glas Wasser, vor allem mit einem Spritzer Zitrone, lässt uns sofort wacher und aufmerksamer werden! Wenn du das nächste Mal müde bist, sieh es einfach als Reminder deines Körpers, mehr Wasser zu trinken.
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