Der Wonnemonat Mai serviert uns sozusagen auf dem Silbertablett der Natur die besten Kräuter und Aromen. Sie sind leicht zu finden und vielseitig einsetzbar. Der Bärlauch ist das wohl bekannteste wilde Gemüse. Und das erste, das nach dem Winter den Frühling einleitet. Im Mai zeigt die Natur dann ihre ganze Vielfalt. Denn jetzt stehen die meisten Wildkräuter und Blumen voll im Saft. Wir zeigen dir einige der leckersten Kräuter und Rezepte.
Knoblauchsrauke
Sobald der Bärlauch verblüht, zeigt sich die Knoblauchrauke. Sie wächst eher im Wald als auf der Wiese, und gedeiht perfekt an Bachufern und Wegesrändern. Auch die Rauke besitzt ein leichtes Knoblaucharoma. Allerdings riecht man danach nicht nach Knoblauch. Die Haupterntezeit ist von April bis Juni. Am besten schmecken die frischen, kleinen Blätter und auch die Blüten im Salat, im Pesto oder in Kräuterbutter.
Für ein Pesto brauchst du:
- 100 ml Olivenöl
- 2 EL Nüsse nach Wahl
- Prise Salz
- 80 g Knoblauchrauke
- Optional Parmesan fein gerieben
So geht’s:
Nüsse rösten, abkühlen und zermahlen. Mit den übrigen Zutaten mischen und alles nochmal mixen. In frisch gereinigte Gläser abfüllen und mit Olivenöl bedecken.
Waldmeister
Vor der Blüte sammelt man den Waldmeister beim gemütlichen Waldspaziergang, denn er wächst dort so gut wie überall. Man kennt ihn klassisch als Götterspeise oder in der Mai-Bowle. Pro Liter sollte man nicht mehr als drei Gramm verwenden, weil die darin enthaltenen Cumarine Übelkeit und Durchfall auslösen können.
Für die Maibowle brauchst du:
- 100g Waldmeister
- 2 Flaschen Weißwein trocken
- 2 Zitronen
- 1 Sekt
So geht’s:
Waldmeister hängend über Nacht trocknen. Am nächsten Tag Weißwein in ein Gefäß füllen und den Waldmeister kopfüber hineinhängen. Stielenden dürfen nicht in en Wein hängen, sonst wird die Bowle bitter. Mindestens eine Stunde kühl stellen. Danach Zitronen waschen und in Scheiben schneiden und zum Wein geben. Waldmeister entfernt und Bowle mit Sekt auffüllen.
Giersch
Den meisten Giersch findet man im Mai. Er wächst halbschattig im Wald, unter Hecken oder im Garten unter größeren Pflanzen und Bäumen.Gerade zu beginn der Saison im Mai ist er besonders zart. Unter Gärtnern gilt er als lästiges Unkraut. Er wächst nämlich super schnell und bildet weitläufig, unterirdische Triebe. Das Wildgemüse schmeckt derweil schmeckt gekocht wie Spinat, roh wie eine Mischung aus Mango und Petersilie. Für einen Salat verwendet man am besten nur die jungen, knackigen Blätter. Aber auch in Aufstrichen Suppen hinterlässt er einen tollen Geschmack.
Das kommt in den Kräuteressig:
- 1 Flasche Apfel- oder Weißweinessig
- Handvoll Giersch
So geht’s:
Den Giersch in eine Flasche schichten und mit Essig auffüllen. Vier Wochen ziehen lassen und im Salat verwenden.
Rotklee
Jedes Kind am Land hat bestimmt schon einmal die Blüten vom Rotklee gezupft und die süße Flüssigkeit ausgesaugt. Die schmecken übrigens auch im Salat, oder einfach so als kleiner Snack. Rotklee wächst auf Wiesen und Wegrändern und heißt deshalb auch Acker- oder Wiesenklee. Er mag es sonnig bis leicht schattig und braucht nährstoffreiche, luftige und mäßig feuchte Böden. Man kann ihn nicht nur essen, sondern auch Cremes und Wickeln machen. Weil er so süßlich schmeckt, ist auch ein Sirup ziemlich lecker.
Dafür braucht man:
- Eine große Schüssel voll mit Rotkleeblüten
- 1,5 Liter Wasser
- 1,5 kg Zucker
- 1 Biozitrone
So geht’s:
Blüten waschen. Wasser aufkochen und mit Zucker gut vermsichen. Dann über die Blüten gießen, dass alle Köpfchen bedeckt sind. Zitrone in Scheiben schneiden und dazugeben. Abgedeckt mindestens 24 Stunden ziehen lassen. Anschließend absehen und den Sud nochmal richtig aufkochen. Danach in Flaschen abfüllen.
Holunder
Auch der Holunderstrauch mag es halbschattig an Waldrändern und Lichtungen auf mäßig feuchten und stickstoffreichen Böden. Ende Mai bildet der Baum die Blüten, die man entweder zu Küchlein backen oder zu Holundersirup verarbeiten kann. Sind die Blüten verblüht, kommen die Beeren zum Vorschein. Das passiert allerdings erst im Juni. Die schwarzen sollte man roh nicht essen, da sie Durchfall der Erbrechen auslösen können.
Für Holundermarmelade brauchst du:
- 30 Stück Holunderblütendolden
- 1200ml Apfelsaft
- 500g Gelierzucker
So geht’s:
Holunderblüten mit Apfelsaft übergießen und stehenlassen. Damit der Geschmack bleibt, die Blüten nicht waschen, sondern nur grob abschütteln. Erst nach 24 Stunden alles im Topf aufkochen und etwa eine Viertelstunde auf eitriger Stufe köcheln. Danach abseilen und in einen anderen Topf geben. Einen Liter abmessen und mit Gelierzucker kurz aufkochen und ständig rühren. Die Marmelade abfüllen, gut verschließen und kopfüber stellen. Nach fünf Minuten umdrehen und abkühlen.
Übrigens, auch diese Kräuter wachsen im Mai:
- Löwenzahn
- Brennnessel
- Gänseblümchen
- Weißer Gänsefuß
- Spitzwegerich
- Vogelmiere
- Schafgarbe