Wenn wir von Müll sprechen, denken viele direkt an Plastik im Meer. Doch für eine saubere Zukunft gibt es viel mehr zu tun, als nur auf Plastik zu verzichten. Mit kleinen Steps im Alltag können wir ziemlich viel Müll vermeiden. Unsere Tipps helfen dir dabei.
Heutzutage gibt es in Sachen Konsum fast nichts, das keinen Müll produziert. Egal ob Kleidung, Lebensmittel oder Hygieneprodukte, so gut wie alles ist mit Müll verbunden. Deutschland ist damit übrigens ganz weit vorne. Laut der Statistikbehörde Eurostat entsorgte 2020 jede Person durchschnittlich 632 Kilogramm pro Jahr. Dementgegen stehen zum Beispiel Menschen, die versuchen, gar keinen Müll zu produzieren. Um etwas zu verbessern, muss man allerdings nicht vom einen Extrem ins andere hüpfen. Wer klein anfängt und langsam den Schritt in Richtung nachhaltiger Konsum wagt, lernt nicht nur dazu, sondern bewirkt etwas für sich und für andere.
Tipp 1: Bewusst einkaufen
Was brauche ich wirklich, was kaufe ich nur, weil es mir spontan gefällt? Diese Frage sollte man sich eigentlich bei jedem Einkauf stellen. Das betrifft sowohl Lebensmittel, als auch Klamotten, Elektronik oder andere Konsumgüter. Wer mit vollem Magen Lebensmittel kauft, wird bekanntlich mehr kaufen, als er oder sie essen kann. Wer wahllos in Bekleidungsgeschäfte geht und immer spontan kauft, dem fällt daheim vielleicht auf, dass es nie getragen wird. Am besten ist es, nach Liste einzukaufen und sich zu fragen: Was möchte ich die nächsten Tage kochen, welche Klamotten brauche ich unbedingt oder ohne welches Elektronikgerät kann ich nicht arbeiten?
Tipp 2: Gebraucht kaufen
Second Hand ist angesagt und wer gebraucht kauft, lebt nicht automatisch in Armut. Plattformen wie Vinted, Rebuy oder auch Ebay bieten so ziemlich alles an, was man braucht. Damit tut man nicht nur etwas Gutes, man spart auch jede Menge Geld. Und auch für einen selbst gilt, was ich nicht mehr brauche, kann ich immer wieder weiter verkaufen.
Tipp 3: Verpackungen vermeiden

Plastiktüten an der Kasse sind nicht mehr kostenlos, manchmal gibt es sogar gar keine mehr. Allerdings greifen viele in der Obst-und Gemüseabteilung noch zu den kostenlosen Tüten auf der Rolle. Stattdessen könnte man wieder verwendbare Stoffbeutel mitbringen und die Ware darin verstauen. Auch Nudeln, Nüsse, Müsli oder Mehl können in vielen Supermärkten und Bioläden direkt in die eigenen Gläser und Dosen abgefüllt werden. Übrigens: Wer unverpackt kauft, kauft automatisch weniger. Ja, es ist etwas teurer, aber es wird auch weniger weggeschmissen. Wer lose kauft, nimmt nur die Menge, die wirklich gegessen wird.
Eine Übersicht von Unverpackt Läden findet ihr zum Beispiel auf der Karte des Verbands der Unverpackt Läden.
Tipp 4: Mehrweg statt Einweg
Die Milch im Glas statt im Tetrapack, Datteln oder Joghurt im Pflandglas, wer Verpackungen so kauft, dass leere wieder zurückgegeben werden, hilft Müll zu sparen. Mittlerweile bieten auch einige Onlineshops Bio-Lebensmittel in Mehrweg-Verpackungen an, die bei der nächsten Lieferung einfach wieder zurückgegeben werden können.
Tipp 5: Leitungswasser trinken
Irgendwie ist es doch verrückt. Wir haben bestes Trinkwasser in der Leitung, schleppen aber immer noch Kisten und Flaschen mit stillem oder kohlensäurehaltigem Wasser vom Einkauf mit nach Hause. Dabei würde es nicht nur Müll, sondern auch einiges an Geld sparen, wenn wir unser Glas unter den Wasserhahn halten würden.
Tipp 6: Verpackungen und Abfälle wieder verwenden
Die Plastikverpackung vom Klopapier funktioniert super als Müllbeutel, in der alten Zeitung kann man Geschenke einpacken. Onlinebestellungen kommen meistens in großen Kartons. Die eignen sich super, um Winterklamotten am Dachboden zu verstauen. Vieles von dem, was wir spontan wegwerfen werden, lässt sich noch ein weiteres Mal verwenden. Kaffeesatz landet normalerweise im Biomüll. Er macht sich allerdings auch gut als Dünger oder mit Öl vermischt als Peeling.
Tipp 7: Nachhaltige Hygieneprodukte verwenden
Klassische Shampoos und Duschgels in der Flasche bestehen bis zu 90 Prozent nur aus Wasser. Sie sind damit schwerer und verbrauchen beim Transport mehr Energie. Und das, obwohl wir das Wasser direkt in der Leitung haben. Besser ist es, zu festen Seifen für Haut und Haare zu greifen. Manche Shampoos gibt es auch als Pulver oder Drops und man kann sie selbst in Wasser zu Gel auflösen. Wer menstruiert, kann statt den klassischen Tampons zu Menstruationswäsche -oder Tassen greifen. Das spart übrigens auch richtig viel Geld. Nachhaltigkeit im Badezimmer kann so auch echt Spaß machen.
Tipp 8: Haushaltsprodukte checken
Spülmittel, Waschpulver, Schwamm und Co enthalten viel Mikroplastik. Daher solltest du eher zu nachhaltigen Alternativen greifen. Viele Hersteller bieten Spülmittel als Tabs oder Pulver zum Auflösen an, es gibt auch feste Spülseifen. Auch Putzlappen gibt es aus nachhaltigen Fasern, schwämme werden aus Naturmaterialien wie der Luft Gurke hergestellt. Übrigens kann man Reiniger auch selbst aus Zitrone, Essig und Backpulver herstellen.
Tipp 9: Selbst kochen und vorbereiten

Zugegeben, man hat nicht immer Zeit für jeden Tag Essen und Trinken vorzubereiten. Manchmal muss es einfach schnell gehen. An allen anderen Tagen solltest du allerdings auf To-Go-Becher oder vorgeschnittenen Salat und Co. in der Plastikbox verzichten. An der Frischetheke im Supermarkt werden mittlerweile die eigenen Boxen akzeptiert. Für den Lunch in der Arbeit kann man recht einfach Salate oder Bowls vorbereiten. Und Essen vom Vortag schmeckt Mittags immer noch genauso gut.
Tipp 10: Wer billig kauft kauft doppelt
Schnäppchen sind super, aber nicht, wenn sie schlecht verarbeitet sind. Egal ob bei Klamotten oder Elektronik, wer immer nur billig kauft, schadet damit nicht nur der Umwelt sondern auch sich selbst und dem eigenen Geldbeutel. Billige Klamotten sind oft schlecht verarbeitet, enthalten Chemikalien und Schadstoffe und wurden unter fragwürdigen Umständen produziert. Auch billige Elektrogeräte halten gerade mal so bis die Garantie abläuft. Besser ist es da, gebrauchte aber hochwertige Ware zu kaufen.