Streaming ist für viele ein fixer Bestandteil des Alltags geworden. Zum Aufstehen hören wir unsere Lieblingssongs über Spotify, am Weg ins Büro den Nachrichtenpodcast und am Abend stehen Netflix und Co. auf dem Programm. Aber: Digitale Streaming-Dienste verursachen einen hohen Strom- und damit auch CO2-Verbrauch. Wir haben für euch nachgeforscht, wie man Serien, Musik und Co. nachhaltiger streamen kann.

Warum belastet Streaming die Umwelt?
Videos oder Musik aus dem Internet zu streamen bedeutet, Daten gleichzeitig herunter- und wieder hochzuladen. So werden diese nicht auf unserem Endgerät abgespeichert. Die Daten von Streaming-Anbietern werden deshalb in eigenen Rechenzentren gespeichert, wo aber nicht nur die Server selbst, sondern auch deren Kühlanlagen enorme Mengen an Strom verbrauchen. Der Energieversorger e.on hat errechnet, dass Video-Streaming mittlerweile sogar über 60 Prozent des gesamten Datenvolumens im Internet ausmacht. Damit verbrauchen Streaming-Plattformen ungefähr so viel Energie wie alle (!) Privathaushalte in Deutschland, Italien und Polen zusammen. Der Trend zum Streaming soll sich in den nächsten Jahren sogar noch weiter verstärken. Der Branchenverband Bitcom geht von einem jährlichen Wachstum von 26 Prozent aus. Alleine die Plattform YouTube wächst dabei mit rund 400-500 Stunden Videomaterial pro Minute.

Wie kann man nachhaltiger streamen?
WLAN vor mobilen Daten
Generell gilt: Je länger der Weg, den Daten zurücklegen müssen, um bei dir anzukommen, desto mehr Energie verbraucht die Übertragung. Eine Übertragung über das WLAN Netz benötigt demnach weniger Strom als über mobile Daten. Deshalb würde es auch Sinn machen, wenn mehrere Menschen ein gemeinsames WLAN-Netz nutzen. Hier könnte man sich beispielsweise mit den Nachbar:innen zusammentun.
Effiziente Datenübertragung
Effiziente Glasfaserkabel verursachen viel weniger CO2-Ausstoß, als beispielsweise alte Kupferkabel. So auch Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes: “Eine gute Nachricht für Film- und Serienfreunde: Wer zu Hause über Glasfaser streamt, kann dies mit gutem Klimagewissen tun.“ So verbraucht eine Stunde Video Streaming über ein Glasfaserkabel circa 2 Gramm CO2, während es bei Kupferkabeln schon doppelt so viel ist. Das mag nach wenig klingen, summiert sich aber, wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland circa sieben Stunden pro Woche online Videos konsumieren.
Audio vor Video
Wer nur Musik hören will und nicht unbedingt das Video dazu sehen möchte, sollte Audiostreamingplattformen gegenüber Videodiensten bevorzugen. Durch die zusätzliche Bildübertragung wird nämlich ein Vielfaches an zusätzlichen Daten übertragen.
Bildqualität reduzieren
Je besser die visuelle Qualität des Videos, desto mehr Datenvolumen beansprucht die Übertragung. So benötigt eine Ultra-HD-Auflösung etwa 7 Gigabyte an Daten pro Stunde, während „herkömmliche“ HD-Qualität nur 700 Megabyte verbraucht. Du kannst hier Emissionen einsparen, indem du Filme mit geringerer Auflösung ansiehst. Für Geräte mit kleinem Display ist der Qualitätsunterschied mit dem menschlichen Auge ohnehin nicht wahrnehmbar.
Titelbild: Tom Wheatley via Unsplash