Wir wissen ja – Waldbaden tut gut und ist gesund. Wem das bislang alles zu esoterisch wirkte, bekommt’s jetzt schwarz auf weiß: Einer Studie der US-amerikanischen University of Michigan zufolge reichen drei Mal pro Woche je 20-30 Minuten bei Tageslicht in der Natur aus, um nachweislich das Level an Stresshormonen im Körper zu senken. Die Forscher sprechen im Fachmagazin „Frontiers in Psychology“ daher von einer „Naturpille“.
Naturpille: Wirkt nur ohne Handy

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“Wir wissen bereits, dass es Stress reduziert, wenn man Zeit in der Natur verbringt“, sagt die Ökologin und Hauptautorin der Studie, MaryCarol Hunter. “Bislang war aber unklar, wie lange und wie oft man in die Natur gehen sollte und auch, welche Art von Naturerfahrung uns nützt.”
Allerdings sollte man das Handy auslassen und sogar auf Sport verzichten. Ausdrücklich erlaubt waren Spaziergänge und still auf einer Bank zu sitzen. Neben dem verminderten Cortisolspiegel war bei allen, die ruhig auf einer Bank die Stille genossen außerdem das Enzym Alpha-Amylase niedriger. Dieses findet man im Verdauungstrakt und es wird bei Stress vermehrt ausgeschüttet.
„Sie sollten die Naturpille bei Tageslicht nehmen, keine sportlichen Übungen machen und Social Media, das Internet, Telefonanrufe, Unterhaltungen und Lesen vermeiden.“, so das Rezept von Ökologin MaryCarol Hunter.
Die Forscher hoffen nun, dass ihr Versuch die Wirksamkeit der „Naturpille“ unterstreicht und sie häufiger als tharapeutisches, kostengünstiges Mittel gegen die negativen Auswirkungen des urbanen Lebens eingesetzt wird.
Wir gönnen uns ab jetzt jedenfalls regelmäßig eine 20- bis 30-minütige „Naturpille“!
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