Fühlst Du dich oft gestresst, unausgeglichen und hast du Probleme beim Einschlafen? Ayurveda hat (wie so oft) die Lösung: Ashwagandha heißt das Adaptogen, das gestressten Workaholics Ruhe und Ausgeglichenheit bringen soll.
Adaptogene sind biologisch aktive Pflanzenstoffe, die dem menschlichen Organismus helfen, sich körperlichem und emotionalem Stress anzupassen. Bei uns als Winterkirsche oder Schlafbeere bekannt, zählt das Extrakt von Ashwagandha in Indien wegen seiner schlaffördernden und regenerierenden Wirkung zu den beliebtesten Adaptogenen überhaupt.
Und auch in der westlichen Wellness-Community liegen Adaptogene und vor allem Ashwagandha wegen seiner Naturbelassenheit im Trend. Nicht umsonst ist der Stress-Killer Ashwagandha schon seit Jahren Bestandteil von Gwyneth Paltrow’s berüchtigtem Frühstückssmoothie.
Auch wenn es sich um ein rein natürliches Nahrungsergänzungsmittel handelt, ist es wichtig, über mögliche Nebenwirkungen Bescheid zu wissen. Was sind die Vor- und Nachteile von Ashwagandha und für wen ist es geeignet?
PRO
ASHWAGANDHA KANN STRESS REDUZIEREN
Indische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass das Adaptogen den Spiegel des „Stress-Hormons“ Kortisol senkt. Deshalb führt man sich ruhiger und kann auch leichter einschlafen, weil man die besonders entspannenden REM- oder Tiefschlafphasen einfacher erreichen kann. Und wenn wir gut schlafen verbessert sich unsere Lebensqualität fast automatisch!
ES BOOSTET DAS IMMUNSYSTEM
Wir haben zwei verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen in unserem Körper. Wenn diese nicht ausgewogen sind, gerät unser Immunsystem außer Balance und wir werden eher krank. In der ayurvedischen Medizin wird Ashwagandha dazu verwendet, die Balance der Blutkörperchen aufrechtzuerhalten oder nach einer Krankheit wiederherzustellen.
ES UNTERSTÜTZT DIE SCHILDDRÜSE
Eine indische Studie zeigte, dass Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion nach 8-wöchiger Einnahme von Ashwagandha deutlich bessere Werte aufwiesen als zuvor. Achtung: Bei einer Überfunktion kann aber der Gegenteilige Effekt auftreten! Wer an Schilddrüsendysfunktion leidet, sollte sich vor der Einnahme auf jeden Fall bei einem Arzt erkundigen.
ES KANN BEI ANGSTZUSTÄNDEN UND DEPRESSIONEN HELFEN
Ein erhöhter Kortisolspiegel im Körper führt zu chronischem Stress und damit auch zu Schlaflosigkeit und eventuell sogar zu Angstzuständen und Depressionen – was den Kortisolspiegel im Körper noch weiter ansteigen lässt; Ein Teufelskreis! Mit Ashwagandha setzen wir dem Teufelskreis ein Ende: Weil es den Kortisolspiegel im Körper senkt, verspüren wir weniger Stress und können besser einschlafen – was wiederum zu einer besseren Lebensqualität führt. Und eine bessere Lebensqualität bedeutet langfristig ein geringeres Risiko für Depressionen.
ES HILFT UNSEREM GEHIRN AUF DIE SPRÜNGE
Dieser Effekt konnte zwar noch nicht eindeutig nachgewiesen werden, doch Wissenschaftler versprechen sich hohes neuroprotektives Potential von Ashwagandha. Das bedeutet, dass ein Wirkstoff dazu beiträgt, dass Nervenzellen vor dem Absterben bewahrt werden, was vor allem für Alzheimer– oder Parkinsonpatienten hilfreich wäre. So könnte zumindest der Krankheitsverlauf verzögert und die Lebensqualität verbessert werden.
ES VERLEIHT FRISCHEN GLOW
Ein schöner Nebeneffekt: Durch die hohe Konzentration an Antioxidantien in Ashwagandha strahlt unser Teint besonders frisch! Gleichzeitig wirkt es gegen freie Radikale und somit gegen frühzeitige Hautalterung.
CONTRA
ES KANN DIE VERDAUUNG DURCHEINANDER BRINGEN
Generell sind die naturreinen Adaptogene für ihre gute Verträglichkeit bekannt. Wer eine empfindliche Verdauung hat, kann von der Nahrungsergänzung Durchfall oder Bauchschmerzen bekommen. Man sollte immer darauf achten, dass man die empfohlene Dosis nicht überschreitet – auch bei einem nicht-empfindlichen Magen.
ES KANN AUTOIMMUNKRANKHEITEN VERSCHLIMMERN
Wer an Autoimmunkrankheiten wie Lupus, Rheuma oder MS leidet, sollte hier vorsichtig sein. Ashwagandha zählt (wie auch Tomaten oder Auberginen) zu der Familie der Nachtschattengewächse – und diese sollte man bei Autoimmunkrankheiten meiden, weil sie Entzündungswerte im Körper erhöhen können.
ES KANN SCHLÄFRIG MACHEN
Für gestresste Menschen mit Schlafproblemen kann seine beruhigende Wirkung ein Segen sein – für solche, die unter Energielosigkeit leiden, macht das Adaptogen eher wenig Sinn. Man sollte Ashwagandha auch nicht mit anderen beruhigenden Mitteln gleichzeitig einnehmen, weil man nicht weiß, wie sie sich aufeinander auswirken.
Müssen wir jetzt unser ganzes Leben lang täglich fünf verschiedene Adaptogene und andere Ergänzungen schlucken, um zu funktionieren? Auf keinen Fall! Das Ziel von pflanzenbasierter Medizin ist, dem Körper dabei zu helfen, sich selbst zu „heilen“. Deshalb ist es sinnvoll, nach etwa einem Jahr Ashwagandha-Einnahme eine Pause zu machen und zu sehen, wie der Körper reagiert.