Redoggo stellt Spielzeuge für Hunde her, die bis zu 99 % aus Airbags und Sitzgurten upcycelt sind. Das brandneue Startup hat es sich zur Aufgabe gemacht, langlebige, sichere und nachhaltige Produkte für Hunde zu entwerfen, die nicht nur den Bedürfnissen der Haustiere gerecht werden, sondern auch Ressourcen schonen.
Wie alles begann
Adrian Goosses und Michael Widmann haben mit Airpaq bereits ein erfolgreiches Unternehmen gelauncht. Seit 2017 stellen sie Rucksäcke und Accessoires aus Airbags und Sicherheitsgurten. „Angefangen hat es als Uniprojekt, als ich Entrepreneurship in Rotterdam studierte“, erzählt Co-Gründer Adrian Goosses. „Für einen Kurs entwarfen wir einen Rolltop-Rucksack aus Airbags und einem Gurtverschluss.“ Als das Projekt immer mehr gewachsen ist, wurde YouTuber, Meeresbiologe & Umweltschütze Robert Marc Lehmann darauf aufmerksam. Gemeinsam entwarfen sie den Rolltop „Orca“, von dessen Erlös 10 € pro Produkt an den Orca Research Trust gespendet werden. „Als ich im Livestream seines YouTube Kanals eingeladen wurde, brachte ich ihm für seinen Hund einen Spielzeug-Hundeknochen aus Airbags und Sitzgurten mit, den unsere Designerin extra angefertigt hatte“, erinnert sich Adrian. „Die Resonanz dieses Videos war, dass viele Menschen Interesse an dem Produkt hatten. Daraufhin haben wir uns überlegt, eine neue Upcycling-Marke für Hundespielzeug zu gründen: Redoggo war geboren.“
Upcycling: Ressourcen clever nutzen
Über die Jahre hat Airpaq ein Netzwerk an Lieferanten aufgebaut, von denen auch Redoggo profitiert. Sie pflegen Beziehungen zu großen Herstellern von Automobilen Sicherheitssystemen, die Airbags und Sicherheitsgurte fertigen. Wenn ein Airbag oder Sitzgurt auch nur einen kleinen Mangel oder jegliche Sicherheitsbedenken hat, dann darf dieser nicht verbaut werden und landet in der Ausschussware. Für die Zwecke von Airpaq und Redoggo haben diese Materialien eine einwandfreie Qualität, die Autobauer können sie jedoch nicht mehr verwenden. „Wenn man beispielsweise PET-Flaschen recyceln möchte, ist der Prozess langwierig und ressourcenintensiv: Man muss die Flaschen sammeln, reinigen, in ihre Bestandteile setzen, oft auch chemisch aufbereiten, zu Körnern, dann zu Faden und letztlich zum Stoff verarbeiten. Wir nutzen bereits verfügbares Material, das nur zugeschnitten und vernäht werden muss. Der Sicherheitsgurt wird geschreddert und wird zu einer Art Wolle, die als Füllmaterial für das Hundespielzeug dient. Währenddessen dient der Airbag als robustes Außenmaterial.“
Langlebig und robust
Ein zentrales Element ist die Langlebigkeit der Produkte. Hundespielzeug wird oft intensiv genutzt und muss daher besonders widerstandsfähig sein. Die Spielzeuge von Redoggo sind so konzipiert, dass sie den starken Beanspruchungen durch das Spielen, Beißen und Kauen standhalten. Richtig eingesetzt verlängert das robuste Material die Lebensdauer der Produkte und reduziert die Notwendigkeit für häufige Neuanschaffungen, was wiederum Ressourcen schont. Die verwendeten Materialien sind laborgeprüft und schadstofffrei, was die Gesundheit und Sicherheit der Hunde garantiert. Die Automobilindustrie geht hier keine Risiken ein, denn diese Autoteile kommen auch mit kleinen Kindern in Berührung und müssen deshalb den höchsten Standards entsprechen.
Von Mensch für Hund: Aus Hundesicht gedacht
Die meisten Hundespielzeuge auf dem Markt werden aus Fernost importiert und sind meist nicht auf gesundheitsschädliche Stoffe getestet. Das Spielzeug von Redoggo jedoch wird ausschließlich in Europa hergestellt, und zwar in Timișoara in Rumänien, nahe der ungarischen Grenze. „Wir haben zur Näherei dort einen Familienbezug, denn der Vater von unserem Co-Founder hat dort vor 20 Jahren den Betrieb gegründet. Darüber hinaus produzieren die automobilen Zulieferer, von denen wir die Materialien beziehen, auch hier vor Ort. Dadurch ist unser Transportweg möglichst kurz. Ein Großteil der Wertschöpfungskette befindet sich in einem Umkreis von rund 100 km Luftlinie“, erklärt Adrian. Viele Hundespielsachen sind rot, obwohl Hunde grün und rot gar nicht unterscheiden können. Deswegen hat Redoggo ein kontrastreiches gelb-schwarz als Farbkombination gewählt. „Wir versuchen die Expertise, die wir haben, zu nutzen, um Produkte herzustellen, die wirklich auf die Bedürfnisse der Tiere zugeschnitten sind“, bezeugt Adrian. Deswegen werden die Produkte gemeinsam mit Tierärzt:innen entwickelt.
Redoggo: Aus Liebe zu Vierbeinern
Redoggo ist nicht nur eine Marke, sondern auch eine Gemeinschaft von Hundeliebhabern, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen. Das Startup produziert seine Produkte in Rumänien – ein Land, in dem es sehr viele Straßenhunde gibt. „Wenn man nachts auf der Straße unterwegs ist, gibt es ein richtiges Hundekonzert mit Bellen und Jaulen. Das kennt man so in Deutschland nicht. Immer wieder sieht man auch verendete Hunde am Straßenrand. Mit Redoggo möchten wir in Rumänien einen Unterschied machen und das Problem an der Wurzel bekämpfen. Zunächst legen wir bei jeder Bestellung 1 € beiseite, bis wir einen Betrag sammeln können, um einen Anfang zu machen. Dann können wir uns vorstellen, wie bei Airpaq Projekte wie den Orca Rolltop zu starten, bei dem ein größerer Teil gespendet wird.“
Ein Blick hinter die Kulissen: So entstehen die nachhaltigen Redoggo-Produkte
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