Weinglas ist nicht gleich Weinglas. Die meisten von uns wissen zwar, dass der gute Tropfen Rotwein nicht in die Sektflöte gehört. Aber: Selbst der beste Wein lässt sich mit dem falschen Glas ruinieren. Worin liegt also der Unterschied, und warum? Mit diesen Tipps könnt ihr beim Dinner mit eurem Wissen glänzen.
Ob der Weißwein jetzt im Rotweinglas ausgeschenkt wird, ist doch irrelevant, solange es ein guter Wein ist, oder? Nein! Die richtige Form kann entscheidend für den Geschmack sein. Mal abgesehen davon, dass auch ein richtig gedeckter Tisch viel schöner aussieht, können Champagner und Weine ihre Aromastoffe erst im richtigen Behältnis entfalten.
Rotwein: Voller Wein – volles Glas
Rotweine haben generell einen hohen Anteil an Tanninen und meist auch höheren Alkoholgehalt – diese sorgen für das gewisse volle Mundgefühl (echte Weinprofis würden das als „adstringierend“ bezeichnen). Da solche Weine meistens ein umfangreiches und volles Aroma haben, brauchen sie auch ein dementsprechend großes Glas. So bekommt der Rotwein mehr Luft, um seinen Geschmack voll entfalten zu können – hier hilft eine besonders bauchige und größere Form des Glases, was durch das Schwenken noch unterstützt wird. Und: Obwohl Bodega-Gläser ja ganz praktisch sind, hilft ein Glas mit Stiel und Fuß dabei, dass der Wein nicht zu warm wird. Denn auch Rotweine sollten (entgegen einem weit verbreiteten Mythos) nicht zu warm getrunken werden. Die optimale Temperatur liegt bei 16 bis 18 Grad Celsius.
Weißwein: Kleineres Glas für intensiveren Duft
Weiße Weine genießt man am besten unter 12 Grad Celsius – deshalb eignen sich hierfür auch wesentlich kleinere Gläser. Der kleinere Kelch von üblichen Weißweingläsern verhindert außerdem, dass sich Aromen zu schnell verflüchtigen und sorgt dafür, dass sich der Duft besser entfalten kann. Perfekt für weiße Klassiker wie Grüner Veltliner, Sauvignon Blanc oder Grauburgunder. Wer gerne Riesling trinkt, sollte zu einem Glas mit leicht ausgestelltem Rand greifen, denn so können Fruchtaromen und Säure auf der Zunge besser wahrgenommen werden.
Champagner & Co: Lange soll es blubbern
Kann man Schaumweine eigentlich nicht einfach aus dem Weinglas trinken? Nein – denn die Bläschen (echte Kenner sagen dazu „Perlage“) brauchen eine flöten- oder tulpenartige Glasform, um lange weiter blubbern zu können. In jeder Flasche befinden sich übrigens rund 80 Millionen davon! Die flachen Champagnerschalen aus den 20ern sehen zwar edel aus – für den richtigen Champagnergenuss sind sie allerdings nur wenig geeignet, weil die Perlage hier schnell an Kraft verliert und der Geschmack schal wird.
Tipp: Weingläser von Nude x Iris Apfel
Jetzt wissen wir schon mal, welcher Wein in welches Glas gehört. Trotzdem müssen wir nicht zu den 0815-Versionen der jeweiligen Gläser greifen: Für alle, die besonders viel Wert auf einen eleganten Touch in Sachen Geschirr legen, gibt es feine Manufakturen wie NUDE, die gemeinsam mit internationalen Designern handgeblasene Kristallgläser fertigen. Der neuste Coup des Labels aus Istanbul ist eine Design-Kooperation mit der 96-jährigen Modeikone Iris Apfel. Das Ergebnis: Eine simple Kollektion aus Wein-, Trinkgläsern und Karaffen mit außergewöhnlichem Touch. Sie hat alle erwähnten Gläser der Stem-Zero Kollektion von Nude mitdesigned.
In diesem Sinne (und jetzt auch mit dem richtigen Glas) – Santé!
Aufmacherbild: Annie Spratt on Unsplash