Die ständige Erreichbarkeit, immer höherer Arbeitsdruck oder die Vereinbarkeit von Familie und Berufswelt: Es gibt viele Faktoren, die uns richtig stressen. Die Weleda Trendforschung beschäftigt sich genau mit diesem Thema und hat jetzt eine Studie veröffentlicht, die sich mit dem Thema Stress und Stressbewältigung auseinandersetzt. Mit spannenden Ergebnissen.
1003 Personen in Deutschland wurden von einem forsa-Team zum Thema Stress und dessen Umgang damit befragt. 72 Prozent der Deutschen unter 60 Jahren fühlen sich im Alltag etwas oder sogar sehr gestresst. 72 Prozent! Das ist mehr als jeder zweite! Frauen sind übrigens häufiger von Stress betroffen als Männer. Vor allem Schlafstörungen treten bei Frauen häufiger auf (52 Prozent, Männer nur 40 Prozent).
Gerade die Zunahme an digitalen Technologien und die Flexibilität am Arbeitsplatz hat ihre Schattenseiten: wir sind ständig erreichbar, das Arbeits- vermischt sich mit dem Privatleben – und das unabhängig davon, ob jemand noch studiert, sich in einer Ausbildung befindet oder schon im Berufsleben steht. Die Überlastung im Studium oder Beruf stresst übrigens 44 Prozent, die Herausforderung Beruf und Familie zu vereinbaren 25 Prozent. Jeder 5. empfindet sogar Herausforderungen im privaten Bereich als stressig – also z.B. Sport, Vereinstätigkeit und Co.
20 Milliarden Euro Schaden verursachen stressbedingte Arbeitsausfälle pro Jahr. Allein für die Behandlung stressbedingter psychischer Erkrankungen werden pro Jahr – laut Techniker Krankenkasse – 27 Milliarden Euro ausgegeben. Dabei macht sich Stress durch Unruhe, Angespanntheit, Furcht, Herzrasen, Schwitzen, beschleunigte Atmung bis hin zu erhöhter Aggressivität, nervösen Tics, verändertem Essverhalten, Drogenkonsum (ja, auch Alkohol und Nikotin fallen darunter) sowie angstbesetzten Gedanken, Konzentrationsproblemem sowie depressiven Verstimmungen bemerkbar.
Aus diesem Grund fühlen sich die meisten Deutschen so gestresst
Es sind nicht nur die äußeren Umstände, die uns dieses miese Stress-Gefühl bescheren, vor allem die eigenen Ansprüche an uns selbst sind schuld daran. Die Erwartungen an einen selbst sind so hoch gesteckt, dass wir – falls es privat oder beruflich nicht ideal läuft – Stresssymptome entwickeln. “Diese Ergebnisse zeigen, dass Stress stark internal generiert wird, wir also teilweise selbst für unser Stresslevel verantwortlich sind”, sagt Professor Dr. Lars Schwabe, Leiter des Arbeitsbereichs Kognitionspsychologie an der Universität Hamburg. “Zugleich zeigt sich eine Ambivalenz der sozialen Einflüsse auf Stress: Während auf der einen Seite Probleme der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Stressursache sind, so wird die Zeit in der Familie andererseits auch als Stresspuffer erlebt”.
Jeder 5. der Befragten greift übrigens in Stresssituationen zu ungesunden Lebens- und Genussmitteln wie Alkohol, Nikotin, Zucker und Co. Nur jeder zehnte nutzt Maßnahmen wie Yoga, autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen.
So kannst du am besten mit Stress umgehen
Nur bei jedem Dritten herrscht laut Weleda Trendforschung ein ausgewogendes Verhältnis von Arbeit und Freizeit. 82 Prozent der Befragten gaben an, dass ein gutes Zeitmanagement und eine exzellente Selbstorganisation dafür Sorge trage. Im Arbeitsleben wird die Arbeit als weniger stressvoll empfunden, wenn die Menschen in ihrer Arbeit einen tieferen Sinn sehen und eine Befriedigung aus der Arbeit entsteht.
Auch Zeit in der Natur hilft den Menschen, Entspannungs-Oasen in den Alltag einzubauen (61 Prozent). Lange Spaziergänge, Waldbaden, Wandern, Kurzausflüge ans Meer oder in die Berge: All das entspannt. Wenn gar nichts mehr hilft, können rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke eingesetzt werden, die natürliche Inhaltsstoffe enthalten, die Angespanntheit und innere Unruhe ausgleichen, z.B. mit einer Mischung aus Aurum metallicum, Ferrum-Quarz und Kalium phosphoricum.
(Aufmacher: Photo by Kevin Grieve on Unsplash)