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Mit dem Browser-Plug-in aVOID lassen sich beim Online-Shopping Produkte derer Labels ausblenden, die sich nicht öffentlich gegen Kinderarbeit aussprechen. Ersetzt wird die Kleidung durch ein kleines Symbol.
Im Zuge der Kampagne Aktiv gegen Kinderarbeit des deutschen Vereins earthlink e.V wurde ein Plugin für Browser – Safari und Google Chrome ─ entwickelt, der Produkte aus der Mode-, Textil- und Bekleidungsindustrie ausblendet, die im Zusammenhang mit Kinderarbeit stehen. Bisher funktioniert aVOID bei Online-Shops wie Asos, Yoox, Amazon, Target, Macys, Zalando, Google Shopping, Frontlineshop und Otto. Rund 1,7 Mio. Produkte werden derzeit vom Plug-in versteckt.
Gegen Kinderarbeit
Die Informationen, auf die sich aVOID stützt, stammen von einer Firmenliste die durch die Kampagne Aktiv gegen Kinderarbeit entstand. Derzeit umfasst die Liste 417 Firmen und Marken ─ nicht nur aus der Modebranche ─ , wobei nur die Produkte derer Marken in Online-Shops ausgeblendet werden, die in der Bewertung mindestens einen roten Punkt erhalten haben ─ darunter Abercrombie&Fitch, American Apparel, Cheap Monday, Guess, H&M, Hollister, Longchamp, Ralph Laurent etc. ─ für die komplette Liste bitte hier klicken. Die Kriterien setzen sich zusammen aus: Unternehmenspolitik gegen Kinderarbeit, Kontrollen der Produktionsstätten und Vorwürfe bezüglich Kinderarbeit. Dabei bedeuten die roten Punkte konkret: „die Firma besitzt weder Verhaltenskodex, noch hat sie sich gegen Kinderarbeit ausgesprochen, die Firma führt keine Kontrollen durch oder macht dazu keine Angaben, oder gegen die Firma wurden Vorwürfe erhoben, die diese nicht dementiert“, aktiv-gegen-kinderarbeit.de. Die Kampagne wird neben den festen zumeist von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt, die wichtige Informationen zusammentragen und die Liste nach bestem Wissen aktualisieren. Dabei wird direkt zu den Firmen Kontakt aufgenommen, dies auch gerne nach Anfrage, siehe Kommentare unter der Firmenliste.
Und so geht’s: aVOID
Unter http://www.avoidplugin.com steht der Plug-in für Safari und Google Chrome kostenfrei zur Verfügung. Nach dem Download erscheint im Browser eine kleine Hand, das Ikon, das auch die Kleidung in den Online-Shops ersetzt. Dort lässt sich die Plug-in Aktivität ebenso einstellen, wie das Verwenden des Ikons.
Folgen der Kinderarbeit
Laut aVOID müssen weltweit mehr als 73 Mio. Kinder arbeiten. Durch die fehlende Bildung, wird Armut verbreitet, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Um ebendiese Umstände zu verbessern, Kindern eine Chance auf Bildung zu gewährleisten und die Arbeit den Erwachsenen zu überlassen, entwickelt earthlink e.V Kampagnen wie Aktiv gegen Kinderarbeit.
Weitere Kampagnen und Projekte
Neben aVOID wird der Fokus derzeit auf eine weitere Kampagne gesetzt ─ Aktiv gegen Kinderarbeit im Tourismus. Dabei sollen Touristen und Verantwortliche der Reisebranche über den Zusammenhang der Tourismusbranche und Kinderarbeit informiert werden. Online gibt es eine Broschüre zum Download, die sich mit den verschiedenen Ausprägungen, Bereichen und Bedingungen von Kinderarbeit in Reiseländern auseinandersetzt und die Zielgruppe über die genannten Inhalte aufklären soll.
Earhlink e.V sieht sich nicht nur in der Verantwortung, mit einer Kampagne gegen Kinderarbeit vorzugehen. Weiter ist der Verein um den Klimaschutz und bedrohte Völker bemüht. Dabei werden unter anderem die Awa-Indianer in Kolumbien unterstützt, ihren Lebensraum und die Artenvielfalt im Regenwald aufrechtzuerhalten.
Hundertprozentig kann sicher auch das Plug-in ─ eine App gibt es bisher nicht ─ Kinderarbeit nicht verhindern. Ein guter Anfang auf die Missstände aufmerksam zu machen ist sie dennoch. Und effektiv noch dazu, schließlich ist der Käufer in der Modebranche wie der König im Schach. aVOID: Schachmatt für Kinderarbeit.
Mehr über nachhaltige Labels findet ihr hier: http://fogs-lifestyle.com/kategorien/mode/
Tanita Hecking | Berlin