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Robust, blau, Baumwolle – Jeans. Seit dem 19. Jahrhundert sind Jeans aus unseren Kleiderschränken nicht wegzudenken. Ganz gleich, ob lässig mit Hemd oder Bluse oder eleganter kombiniert zu Blazer und Sakko: Jeans sind Allrounder. Genau deshalb werden auch sehr viele davon produziert. Aber unter welchen Bedingungen?
Ursprünglich kam die Jeans aus der italienischen Stadt Genua in die USA. Levis Strauss ging im Jahr 1847 nach San Francisco und fing dort an, für Goldgräber robuste Arbeitskleidung zu fertigen: Jeans. Zunächst ganz klassisch gerade, gibt es heute verschiedene Stilrichtungen und Passformen: Schlag-Jeans, Röhren-Jeans, Jeans im Karottenschnitt, Stonwashed-Jeans, Reit-Jeans, Boyfriend-Jeans und viele mehr. Außerdem gibt es Röcke, Kleider, Blusen, Hemden, Latzhosen und sogar Möbel aus dem blauen Stoff.
Zu Zeiten Levi Strauss war noch alles gut: Jeans waren zwar begehrt, konnten aber – trotz harter Zeiten – unter annehmbaren Bedingungen produziert werden. Und heute? Sieht das ganz anders aus. Viele Labels lassen Jeans unter widrigsten Umständen herstellen. Herstellungsland Nummer Eins ist China. Die Löhne sind so niedrig, dass Arbeiter nicht einmal sich selbst ausreichend versorgen können, geschweige denn ihre Familien. Sie leben unter nicht menschenwürdigen Umständen in Baracken, setzen sich lebensgefährlichen Chemikalien aus, schieben Tag- und Nachtschichten ohne ausreichend Pausen zu machen. All das dafür, dass die billigsten und neuesten Jeans im Regal zu finden sind. Warum man von konventionell hergestellten Jeans die Finger lassen sollte, zeigt der NDR-Dokumentarfilm „Der Preis der Blue Jeans“ sehr eindrucksvoll (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten503.html).
Das Gute ist: Es geht auch anders! FOGS Lifestyle präsentiert eine Auswahl an green Jeans:
Green Jeans
GOODSOCIETY
GOODSOCIETY wurde 2007 in den USA gegründet. 2012 wanderte das Label nach Deutschland aus und produziert seitdem gänzlich in Italien. Spinnen, Weben, Färben, Konfektionieren, Waschen – die gesamte Produktionskette ist italienisch. Verwendet wird Bio-Baumwolle aus Indien, der Türkei und bald auch aus Uganda. Alle Garne sind GOTS-zertifiziert, 50% aller fertigen Jeans sind ebenfalls GOTS-zertifiziert. Die Sandstrahltechnik, die für den beliebten used-look verwendet wird, kommt nur in geschlossenen Systemen zum Einsatz. So sind die Arbeiter nicht in Gefahr. Getestet wird derzeit auch „iced blasting“, eine mögliche Alternative zur Sandstrahltechnik. Alle Knöpfe, Nieten und das Label von GOODSOCIETY bestehen zu bis zu 95 Prozent aus recycelten Materialien. „Style mit Ethik“ lautet das Motto dieses Labels und es gilt „100% organic, 100% sustainable und 100% loving kindness”. 25 Prozent des Gewinns gibt GOODSOCIETY an drei ausgewählte soziale Projekte ab, um weltweit Menschen zu unterstützen.
TROUSERS OF LONDON
Ist momentan das chicste was der Öko-Jeans-Markt zu bieten hat. Alle Indigo-Jenas sind aus Bio- und recycelten Materialen hergestellt. Auf Bleichen und Sandstrahl-Technik wird consequent verzichet..
http://shop.trouserslondon.co.uk/jeans/t10electric
http://www.luxefashion.de/products/de/Men/Jeans/Trousers-London-Model-T9.html
KINGS OF INDIGO
Recycling, Reparing, Reusing
KINGS OF INDIGO hat seine Wurzeln in den Niederlanden. Drei „R“ stehen bei diesem Label im Mittelpunkt: Recycling, Repairing, Reusing. K.O.I verwendet so viel recycelte Baumwolle wie möglich, zum Teil auch Bio-Baumwolle. Außerdem bietet das Label Repair Kits und Repair Events an. Und: Pop Up-Events, bei denen alte Jeans zurückgegeben werden können und der Kunde auf neue Jeans Rabatt erhält, sind in Planung. Die Stoffe werden vorwiegend in Italien, der Türkei und Japan produziert. Genäht wird in Tunesien. K.O.I kooperiert außerdem mit der Fair Wear Foundation (FWF).
NUDIE JEANS
NUDIE JEANS kommt aus Holland. Holland bietet also nicht nur Käse und Tulpen, sondern auch Öko-Jeans. Die Bio-Baumwolle wird aus Indien und der Türkei bezogen, zu 100% GOTS-zertifiziert. Zu 90% werden alle Hosen in Italien genäht, die übrigen 10% in Portugal und der Türkei. Wie auch bei K.O.I gibt es auch bei NUDIE JEANS Rabatt, wenn eine alte Jeans zurück gegeben wird.
Pearls of Laja
Jeans nur für Frauen
Die Philosophie dahinter: “Wundervolle Kurven in jeder Größe.” Verarbeitet wird ausschließlich Bio-Baumwolle aus der Türkei. Die Produktionsstätten sind GOTS-zertifiziert. Der Preis liegt zwischen 150 und 200 Euro.
MANOMAMA
produziert regional
MANOMAMA wurde als Social Business gegründet und zeigt, wie man Nachhaltigkeit in Sachen Neuwaren leben kann. Alle Textilien sind zu 100% öko-sozial und werden rund um das deutsche Augsburg gefertigt. Nur die Baumwolle kommt aus der Türkei. MANOMAMA ist Mitglied im Internationalen Verband Naturtextil (IVN).
HESSNATUR
Ein Pionier unter Herstellern von Naturtextilien ist HESSNATUR. 1976 gegründet, verarbeitet HESSNATUR alle Jeans nach ökologischen und sozialen Kriterien. Die Baumwolle ist bio und stammt aus Burkina Faso und der Türkei. 100% aller Jeans werden in der Türkei konfektioniert. Die Stoff-Verarbeitung erfolgt innerhalb der EU, der Türkei und Peru. HESSNATUR ist Mitglied beim IVN und bei der FWF.
http://at.hessnatur.com/shop/showCmsContent.action?contentID=home
Viele weitere Jeanslabels gibt es im Good Jeans Guide: http://www.getchanged.net/de/magazin/good-guides/good-jeans-guides-47.html
WER KEINE JEANS FINDET, DER NÄHT SELBST!
Eine Jeans selbst zu nähen ist gar nicht so leicht! Wer sich der Herausforderung stellt, der braucht auf jeden Fall eine Nähmaschine mit einer dicken Nadel. So werden Röhren-Jeans gemacht:
- Eine enge Hose, die passt, nehmen.
- Diese glatt auf den Jeansstoff legen
- Mit einer Kreide die Silhouette der Hose nachzeichnen
- Diese 2-mal ausschneiden, nicht vergessen: etwa 3 cm Nahtzugabe an den Beinenden und den Seiten
- Die Jeans mit der Nähmaschine zusammenzunähen, dazu beide Teile nehmen und zusammenfügen
- Am besten mit den Seitenteilen der Röhre beginnen
- Dann die Innenseiten der Hose aneinander nähen
- Beide Beinenden zu einer schönen Naht umnähen
- Jetzt ist der obere Bereich an der Reihe: Der Einfachheit halber auf einen Reißverschluss verzichten, daher oben ca. 3 cm umnähen und eine kleine Öffnung für den Gummizug frei lassen
- In den entstandenen „Tunnel” anschließend mit einer Sicherheitsnadel den Gummi einziehen und beide Enden des Gummizugs zusammen nähen
- Abschließend die Öffnung im “Tunnel” zunähen
ACHTUNG: Zwischen den einzelnen Nähschritten sollten die Jeans immer wieder anprobiert werden. Ist sie zu eng oder zu weit, kann es dann einfacher ausgebessert werden, als wenn man erst zum Schluss feststellt, dass die Jeans doch nicht passt. Ist die Hose fertig genäht, sollte sie einmal auf rechts gedreht und dann mit einem Dampfbügeleisen gebügelt werden.
Den Stoff dazu gibt es hier: http://www.siebenblau.de/epages/61896147.sf/de_DE/?ObjectID=6090637
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