Sie bringt Luxus und Nachhaltigkeit perfekt zusammen. So perfekt, dass mittlerweile auch Rihanna oder Emma Watson zu ihren Kundinnen zählen. Guya Merkle bietet mit ihrem Unternehmen Vieri luxuriösen Schmuck aus ethisch korrekt gefördertem und recyceltem Gold sowie „Fair Trade“-Silber. Wir haben der Jung-Unternehmerin ein paar Fragen zu fairer Jewelery gestellt.
FOGS: Warum ist Nachhaltigkeit gerade bei Schmuck für Sie so eine wichtige Angelegenheit?
Guya Merkle: „Nachdem ich mir ein eigenes Bild über die harten Bedingungen machen konnte, unter denen Gold gewonnen wird, war es für mich unverständlich, warum bei einem Luxus-Produkt so eine Schere zwischen Quelle und Endprodukt entstehen konnte. Schmuck hat doch in den meisten Fällen immer etwas mit Emotionen, Liebe, Generationen und Wertschätzung zu tun. All diese Attribute fehlen aber in der Gewinnung der Rohstoffe gänzlich. Es ist unumgänglich Menschenrechte und Umweltschutz in den Kern unserer Arbeit zu integrieren.“
FOGS: Was tun sie dafür, dass Ihr Schmuck unter fairen Bedingungen gewonnen wird?
Guya Merkle: „Wir wissen genau, wo unser Gold herkommt. Unsere Arbeiter in Peru bekommen Schutzanzüge und Atemmasken und müssen nicht den Schimmel einatmen, der in Goldminen sonst in der Luft umher schwebt. Zusätzlich zum Goldschürfen versuchen wir Gold zu recyceln und verlängern so seine Lebensdauer.“
FOGS: Wie könnte ich erkennen, ob ich fair gehandeltes Gold kaufe? Gibt es Zertifizierungen, Siegel oder ähnliches?
Guya Merkle: „Es gibt das Fair Trade und Fairmined Siegel. Des Weiteren gibt es verschiedene Institutionen, die sich in dem Bereich engagieren, das Responsible Jewellery Council etwa. Ich bin aber kein Fan von Siegeln und Zertifikaten, da ich sie im Bereich Gold nicht ganzheitlich durchdacht finde. Wir sprechen hier über ein extrem komplexes Thema, das sich nicht durch Schemata und Siegel alleine in den Griff kriegen lässt.“
FOGS: Was sollte man stattdessen tun?
Guya Merkle: „Man sollte viel eher mit den Menschen vor Ort zusammen arbeiten und schauen, dass sich langfristig über Empowerment, Bildungsinitiativen und alternative und nachhaltige Einkommensquellen etwas ändert. Zudem reden wir hier über einen endenden Rohstoff, der in 40 bis 50 Jahren ausgeschöpft sein wird. Daher bin ich ein großer Befürworter von Recycling und dem gleichzeitigen Empowerment der Communities vor Ort.
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Dieses Interview erschien zuerst in der FOGS Winterausgabe 2018. Hier nachbestellen.