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Lilian Klebow

Lilian Klebow

von FOGS Online
Interviews, Life
24 / Februar / 2014

Lilian Klebow ist Schauspielerin. Sängerin und Sprecherin. Nach ihrem Debüt bei den Salzburger Festspielen arbeitete sie mehrere Jahre am Theater, bevor sie mit den Serien “Stadt, Land, Mord” und “Soko Wien/Donau” einem breiten Fernsehpublikum bekannt wurde. Mit Kinofilmen wie “Das große Glück sozusagen” war sie auf internationalen Festivals. Sie arbeitet als Sprecherin für Dokumentation, Hörspiel und Hörbuch und tritt als Sängerin mit verschiedenen Bands auf (WEAN HEAN Festival, Soko Loco Band, Cheetah) und ist Mitglied der Österreichischen Filmakademie. [upme_private]

 

Seit 2011 ist sie Ehrenbotschafterin der weltberühmten Aktivistin Jane Goodall (JGI-A) und war 2012 mit einem Filmteam bei Ihrem Patenprojekt den Batwa Pygmäen in Uganda. http://www.janegoodall.at/

2012 wurde sie anlässlich des Green World Forums von Friedensnobelpreisträgerin Betty Williams zur Botschafterin ihres Projektes “World Center of Compassion for Children” in Italien ernannt. http://www.wccci.org/italia-basilicata-region.php

 

Sie ist Außerdem Autorin zweier Blogs:

http://www.reisen.janegoodall.at. über ihre Uganda Reise und:

http://www.makeadifference.janegoodall.at – jeden Tag die Welt retten.

 

 

 Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Wie denken Sie darüber?

Nachhaltigkeit ist Begriff der in einer egoistischen und schnelllebigen Welt geprägt wurde, für etwas das einmal selbstverständlich war: Respekt, Verantwortung und Miteinander. Eigentlich wäre ein nachhaltiges Leben ein ganz Normales.

Die Generationen vor uns wollten eine bessere Welt für Ihre Kinder. Die Mentalität heute ist  “Möglichst viel. Möglichst alles mir. Hier und jetzt.” Leben als gäbe es kein Morgen. Friedensnobelpreisträgern Betty Williams nannte es in einer Ihrer Reden anlässlich des GREEN WORLD FORUM 2012 in Wien das “My- Syndrome”, das ” Meins- Syndrom”. Dieses “Short-Period-Thinking”, das denken und leben in immer kürzeren Zeitperioden und das wirklich rein egozentrische Weltbild bringt uns nirgends hin. Wir sind Teil einer Entwicklung. Eines großen Ganzen. Einer Reise. Eines Wegs.

Und da fragen wir uns, warum wir uns so einsam und depressiv fühlen? Wir geben die Verantwortung für unsere Kinder, für alle kommenden Generationen ab. Das kann niemanden glücklich machen.

Diese Verantwortung zu übernehmen, das bedeutet nachhaltig leben. Vielleicht erleben ein paar der Menschen, die sich heute einfrieren lassen, um in einem späteren Jahrhundert erweckt zu werden ihr blaues, oder eher rotes, Wunder: ein glühender Erdball mit ein paar Menschen darauf übrig die fragen, “Warum habt ihr nichts getan? Ihr habt doch alles bereits gewusst?” Was Antworten wir dann darauf?

Wir wissen, das wenn wir so weiter machen,  2050 die Erde mehr als 2 Grad erhitzt. Wir kennen die verheerenden Folgen. Und trotzdem benützen wir weiter Plastikflaschen, fahren munter Auto, fischen die Meere leer und halten 21Milliarden Kühe auf der Welt…

 

Nachhaltigkeit bedeutet für mich auch den Dingen wieder Ihren Wert zu geben und einen respektvollen Umgang mit der Natur, den Tieren und den Menschen zu bekommen. Ein Wert sind heute 3000 virtuelle Freunde auf Facebook oder 2 Mio Follower auf Twitter. Deutlicher kann man es ja kaum sehen: wir halten uns an Dingen fest die nicht existieren und vergessen die Dinge die existieren. Jeder kann jeden einzelnen Tag einen entscheidenden Unterschied machen. So sagt es Jane Goodall. Und so heißt mein Blog. www.makeadifference.janegoodall.at

 

Wie setzen Sie dieses bereits in ihrem täglichen Leben um?

Aufstehn und sagen: “Ohne mich!”. Das sollte jeder tun, der das Geld und die Mittel dazu hat. Schließlich leben wir auch auf dem Rücken anderer, die diese Entscheidungen nicht treffend können. Jetzt können wir es und vor allem freiwillig. Warum erst warten bis man gezwungen wird? Wir sind Teil eine großen Ganzen. Ein Team. Raus aus der Egozentrik. Rein ins Team Mensch.

 

Individuelle Entscheidungen treffen und dadurch andere positiv beeinflussen. Ich glaube nicht daran, das man jemanden ändert in dem man ihn maßregelt oder ihm das Gefühl gibt ein schlechter Mensch zu sein, nur weil er nicht Vegetarier ist oder nach meinem Ermessen zu wenig tut. Hier geht es nicht um einen “Konsequenzwettbewerb”,  sondern um nachhaltige Veränderung. Um eine Bewusstseinsänderung. Selbsternannte Gutmenschen, die die ganze Zeit die Brand “Mein Leben ist gut, warum deins nicht?” auf ihrem Hutrevers tragen, wirken in ihrer Egozentrik abschreckend. Gib anderen die Entscheidung. Fälle nicht ständig ein Urteil. Ich versuche so selbst mit mir ins Gericht zu gehen. Denn: Jedes nicht gegessene Stück Fleisch, jedes nicht verwendete Blatt Papier, jede eingesparte Plastikflasche macht die Welt ein Stück besser. Gibt man den den Menschen dieses Gefühl, beginnt die Veränderung und verändert bald immer mehr. Weil man Liebe zu den Dingen entwickelt.

 

Nachhaltig zu leben, bedeutet bewusst leben und sich jeden Tag zu entscheiden, welchen Beitrag wir zu einer besseren Welt leisten können. Auch wenn das vielleicht nicht bequem ist, oder Umdenken erfordert. Ich glaube an eine nachhaltige Revolution von unten. Denn darauf zu warten das von oben etwas entschieden wird ist mit Verlaub “Bullshit”. Eine positive Einstellung zum Leben bekommen, in dem ich das Leben in all seiner Vielfalt achten, bewusst Entscheidungen treffe, den Wert der täglichen Dinge sehe und mir meiner  Verantwortung klar bin. Das beste daran: es macht Spaß so zu leben! Weil es Sinn macht!

 

Wie “grün” ist Ihr Lebensstil?

Hellgrün mit der Tendenz zu nachhaltigem Dunkelgrün.

*Ich lebe sehr einfach.

Das heißt ein Leib gutes Biobrot die Woche. Davon wird nichts weggeschmissen. Aus Resten mache ich Croutons für den Salat. Im Moment esse ich gar kein Fleisch und keine Milchprodukte. Lebe vegan. Eigenexperiment. Aber da ich es vor allem wichtig finde, einen Unterschied zu machen und dabei jeder kleine Schritt hilft, finde ich es gut vegetarisch zu leben oder zumindest nicht jeden Tag Fleisch zu essen. Und wenn dann gutes Biofleisch. Kaffée koche ich z.B. mit alten Schraubmaschinen. Das ist die umweltfreundlichste und biologische Variante Kaffée zu kochen. Nebenbei gesehen ebenso die billigste und köstlichste! Biologisch heißt nicht immer gleich teuer!

 

*Ich kaufe nur Lebensmittel die diesen Namen auch verdienen.

Keine Dosen. Keine Fertigprodukte. Wenn es nicht anders geht was Tiefgekühltes. Aber auch da nur reine Produkte! Keine industriell gefertigten Gewürze, Geschmackszusätze etc. Kein Fastfood. Saisonales und Lokales oder zumindest das mit dem kürzesten Anfahrtsweg (Italien) wird gekauft. Bei Biomärkten, Bauernläden, ab Hof und Märkten einkaufen. Aber auch im Supermarkt kann man sich für gutes Essen entscheiden. So freu ich mich auf die Erdbeere- oder Spargelzeit. Etwas das immer da ist, weiß man leider weniger zu schätzen. Ich renne dann wie ein kleines Kind in den nächsten Bioladen und freu mich über die ersten Erdbeeren! Freude ist was echt Schönes!

 

*Ich kaufe 90% meiner Dinge gebraucht.

Pardon! Aber wir haben alles bereits im Übermaß auf der Welt. Ich kaufe auf willhaben oder eBay ein und noch lieber bei meinen Nachbarn. Beim Antiquitätenhändler. Im Second Hand Laden. Am Flohmarkt. Ich tausche. Verschenke. Keiner kann mir einreden das der Vollholzschrank, den ich um 120.-€ gebraucht kaufe und der schon seit 80 Jahren steht, nicht schöner und nachhaltiger ist als sein vermeintlicher “Pressspanplattenbruder” mit schickem Plastikdekor, der nach spätestens drei Jahren oder dem ersten Umzug die “Patschn streckt” und genauso viel kostet!

Kleidung verkaufe ich am Flohmarkt, bringe sie zur Gruft oder zur Caritas oder nehme sie so, wie letztes Jahr mit nach Afrika zu meinem Patenprojekt, den Batwa Pygmäen in Uganda. Mein Hochzeitskleid hat 65.-€ gekostet und ist ein Original aus den 70ern. Der Schleier um 15.-€ dazu. Das sind doch die schönsten Arten, wie man Plastik trägt. Als 70s Polyester! Ein Hochzeitskleid ist ein Kleid, das man einmal trägt. Da meins aus Polyester ist, bin ich mir fast sicher, das es ich es noch meiner Tochter vererben kann, die dann sicher an ihrem schönsten Tag zu mir sagt: “Mama, was? Ihr habt mal Kleidung aus Plastik getragen, wie bescheuert ist das denn?” 🙂

 

* Ich schmeiße Dinge erst dann weg, wenn sie wirklich kaputt sind.

Ganz sicher gibt es Dinge, die man erneuern muß und mir ist klar, das man ein I-Pad 3 nicht beim Antiquitätenhändler kaufen kann. Aber, seriuosly, brauchen wir jedes Jahr ein neues Handy? Den neuesten Schrei? Die Neueste Mode? Mein Handy wird jetzt dann stolze 6 Jahre alt und wir feiern jeden Geburtstag gemeinsam! 🙂 Die Menschen fragen mich zwar oft, ob ich jemanden mit dieser Waffe erschlagen, was ich als Pazifistin mit guten Gewissen verneine und ich wähle meine Handtaschen eben ein wenig größer. Aber, es funktioniert bestens. Was Mode betrifft: einfach einmotten. In spätestens 10 Jahren oder noch kürzeren Zeitabständen wahrscheinlich wieder “der neueste Schrei”

 

*Ich recycle, kompostiere und vermeide unnötige Verpackungen. No Plastic!

Glas, Metall, Papier und Biomüll werden vom Restmüll  getrennt. Gläser ausgewaschen und als Vorratsdosen oder Marmeladegläser verwendet. Batterien zum Recycling in jedem Supermarkt. Sondermüll zum Sperrmüll/Mistplatz bringen. Da hab ich auch schon manches schöne Teil gefunden! Bin immer wieder erstaunt, was Menschen alles wegschmeißen! Abgelaufene Medikamente zurück in die Apotheke. Verpackungen, die man in den Kompost – gibt es jetzt in vielen Supermärkten, Hurra!- werfen kann und Papiertassen werden bevorzugt.

Keine Plastiktüten! Es gibt Taschen, die man ganz klein zusammenrollen und immer bei sich haben kann. Wenn es wirklich nötig ist, nehme ich Papiersackerl. Keine Plastiksackerl, um darin Obst oder Gemüse zu kaufen. Das kann man auch direkt aufs Obst picken!

Dann gibt es da noch Dinge, wie Licht ausmachen, mit Restwärme kochen…. Und, und, und…

Und dabei bin ich vor allem nicht humorlos und verbissen! Denn es geht darum etwas aus Liebe zu tun und es nicht als Zwang zu sehen. Ganz ehrlich, mir macht es Spaß jeden Tag einen Unterschied zu machen und zu sehen, das es viele andere ebenso tun. Wir sind eine Riesenbewegung! Die Biobewegung ist schon lange keine Randerscheinung mehr.

 

Wie umweltfreundlich bewegen Sie sich fort?

Ich habe vor 4 Jahren mein Auto verkauft. Als ” Wink des grünen Schicksal” 🙂 hatte das Auto einen Getriebeschaden. Normal ist ja heute, das gesamte Getriebe auszutauschen  und ich habe verzweifelt jemanden gesucht, der es mir repariert. Nachdem es nur und der liebe Her Mechaniker fast ein Jahr an meinem Getriebe herumgwerkelt hat und es nur Ärger gab, habe ich das als Anlass genommen, mich gleich von den Autos zu trennen. Gut, ich habe meine alte Ente, aber mit der wird nur zu besonderen Anlässen gefahren, oder wenn man etwas Schweres transportieren muß. Sie entschleunigt so gut und Kinder lachen immer, wenn sie sie sehen! Welches Auto kann das heute noch von sich behaupten?!

Ich fahre Fahrrad, U-Bahn, Bus, Straßenbahn und viel Zug. Gehe viel zu Fuß. Ist in der Stadt ja auch ganz easy. Nicht soviel Auto fahren in der Stadt, macht auch weniger aggressiv! 🙂

 

5. Wir wollen die Menschen dazu anregen, bewusster zu leben und Schritt für Schritt das Verhaltenskorsett, das uns allen Jahre lang anerzogen wurde, abzulegen. Wie kann man die Menschen bzw. die Masse Ihrer Meinung nach dafür mobilisieren?

Definitiv nicht mit dem erhobenen Zeigefinger! Sie zu einem nachhaltigen Leben “verführen”. Positive Veränderung ist der Schlüßel. Es muß heißen “Machen sie einen Unterschied, das Leben ist schön!”. Die Menschen sind medial so zugemüllt mit negativen Meldungen, daß sie nicht darauf reagieren, wenn man ihnen einen glühenden Erdball 2050 oder den Weltuntergang prophezeit. Es ist ein großes Maß an Negativität erreicht, wir brauchen Hoffnung. Jane Goodall sagt immer “If the children lose hope, there really is no hope at all!”. Das Prinzip Hoffnung bewahrt uns davor, den Kopf in den Sand zu stecken. Wie oft höre ich “Es ist doch eh Wurscht!?”. Nein. Ist es nicht. Nur wenn wir es zulassen!

Die Kreativität ist gefordert. Umweltfreundliche Alternativen müssen günstiger werden und die Kundenkarten sollten Rewards dafür bieten, das man Verpackung zurückbringt oder umweltfreundliche Produkte kauft! Wenn man versuchen will, die Menschen von der Plastiktüte wegzubekommen, dann sollte das Papiersackerl oder die wiederverwendbare Taschen an der Kasse nicht teurer sein. In Amerika, fand ich folgendes Modell interessant: Bei Whole Foods an der Kasse wurde ich gefragt: “Mam, do you have a bag?”.  Hat man eines bekommt man einen Discount, einen Preisnachlass, auf seinen Einkauf. Oder bei Kiehl’s: bringt man leere Flaschen zurück, kriegt man dafür einen Reward. Bei 10 abgegebenen Flaschen ein neues Produkt. Ich finde so sollte Werbung für einen Shop aussehen. Und wir als Verbraucher sollten diese Produkte und diese Politik fordern. Wir treffen Entscheidungen mit jedem unserer Einkäufe. Dazu möchte ich die Leute motivieren. Zum Individualismus. Zur Eigenverantwortung. Zum Miteinander statt Gegeneinander.

Wir haben große Macht und nutzen diese nicht. Wenn nämlich keiner von uns mehr bei menschenverachtenden Arbeitgebern wie Lidl und seinen Zulieferern mehr kauft oder das Produkt mit der umweltfreundlichen Verpackung bevorzugt, zieht die  Wirtschaft nach. Wir sollten diktieren, was wir kaufen wollen und uns nicht diktieren lassen!

Jetzt bewusst leben!

 

Ihr Appell an die Menschen?

Wartet nicht mehr! Gebt die Verantwortung nicht ab! Nehmt sie! Macht jeden Tag einen Unterschied. Wir haben Frieden und Freiheit! Da können wir doch zumindest Verantwortung übernehmen! Wartet nicht darauf, das “Die da oben”, ob nun die Politik, die Industrie, die Wirtschaftsbosse oder der liebe Gott himself ist, was ändern. Weder Sie alle werden uns nicht helfen. Das müssen wir schon selbst tun. Also tun wir es!

Wenn jeder von uns jeden Tag einen Unterschied macht, machen wir zusammen große Unterschiede und damit große Veränderung.

 

Überlegt Euch, welche Konsequenzen Euer Handeln hat. Glaubt nicht, das es nichts ausmacht, was ihr tut!  Überlegt wieviel Unterschied ihr wirklich macht:

Alfred Pekny der Gründer von Greenpeace Österreich nennt das den ökologischen Footprint.

 

In Beispielen:

Das vor allem die Fleischindustrie für 30% der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich sind bleibt eine abstrakte Größe. Rechnet man es in eine für uns begreifbare Größe, z.B. ein Kilo Rindfleisch, kann man nachvollziehen, wie wichtig jeder einzelne von uns ist. Der CO2 Ausstoß der nötig ist um 1kg Rindfleisch herzustellen, was glaubt ihr, wie weit könnt ihr damit Zug fahren?

2000km. Oder 40km mit dem Auto. Ihr könnt dafür 24 Stunden vor dem Computer sitzen. Und das alles, wenn ihr auf 1kg Rindfleisch verzichtet!

Oder Beispiel Plastikflaschen. Ich z.B. trinke 3l Wasser am Tag. Rechne ich das in Plastikflaschen um, sind das z.B. 6 kleine 0,5l Flaschen pro Tag. Macht pro Woche schon beeindruckende 42 Flaschen. In einem Monat umwerfende 168 Flaschen.

In einem Jahr 2016.

 

Denkt nicht in “Wegwerfgegenständen”, Sonden in Rohstoffen. Das Coltan, das für unsere Handys z.B. Im Kongo abgebaut wird ist wertvoll. Handys nicht einfach auf den Elektromüll werfen. Sie enthalten 60 verschiedene Rohstoffe! das Jane Goodall Institut Austria z.B. Recycelt Handys nachhaltig und richtig!

http://www.janegoodall.at/handyrecycling-aktion

 

Was würden Sie gerne vermehrt für die Umwelt tun und woran ist es bis dato gescheitert?

Auf Ökostrom umstellen. Das ist bisher an dem Chaos auf meinem Schreibtisch gescheitert. Eine Photovoltaikanlage installieren. Ob man das auf einer Stadtwohnung darf?  Dreifachverglasung an meinen Fenstern anbringen. Das nächste Projekt. Das von der nächsten Gage finanziert wird! Meine Elektogeräte gegen umwelteffizientere tauschen. Da habe ich einen kleinen Konflikt mit mir selbst, da ich ja keine Dinge wegwerfen möchte!

Ich hätte gerne ein wirklich umweltfreundliches Auto, aber das ist schon schwierig, wenn man Oldtimer liebt und Elektroautos teilweise erst 100km Reichweite haben.

Träumen tue ich von einem Bauernhof, auf dem ich Obst und Gemüse anbaue, was bisher sowohl an Finanzen, als auch an mir als “Stadtkind” scheitert.

Ich möchte mich weiterhin engagieren und die öffentliche Aufmerksamkeit und die Bekanntheit, die ich als Schauspielerin erlangen durfte, für gute Projekte einsetzten wie meine Arbeit als Ehrenbotschafterin des Jane Goodall Institut Austria und neuerdings auch als Botschafterin des Projektes “World Center of Compassion for Children” von Friedensnobelpreisträgerin Betty Williams.

 

Ihr persönlicher Traum oder Ihre Vision von einer besseren Umwelt?

Wir befinden uns gerade an einer Weggabelung und ich glaube es ist höchste Zeit abzubiegen. Nach den Kriegen war es wichtig für eine stabile Wirtschaft zu arbeiten. Wachstum zu fördern. Nur Wachstum ist in der Natur immer begrenzt. Wir versuchen heute diese Grenze permanent künstlich zu erhöhen. Wir leben in einem perfiden System aus künstlichem Wachstum und steigender, sozialer Kälte. Depressionen steigen. Die Menschen sind entwurzelt. Vom technischen Fortschritt überrollt. Dabei könnten wir beides haben: Naturverbundenheit und Technischen Fortschritt. Wir stehen an einem Scheideweg: gehen wir bis zum bitteren Ende der Ausbeutung von Natur und Mensch? Ein System in dem wir zulassen das 2% der Weltbevölkerung das Geld haben, mit dem man eigentlich alle ernähren könnte? Wir haben drei Mal soviele Rinder wie Menschen auf der Erde, was unser Biosystem letztendlich aus dem Gleichgewicht bringt und trotzdem sterben jeden Tag Menschen an Hunger?

Oder entscheiden wir uns für einen neuen Weg? Begreifen wir, das wir nicht das nächst grössere und schnellere Auto unser Lebensglück ausmacht?!

Ich glaube daran, das wir einen neuen Weg beschreiten und eine Ära des Miteinanders beginnt. 2012 geht nicht die Welt unter! Wir treten in eine neue Welt über!

Ich glaube an die Menschen und an das Prinzip Hoffnung!

 

Unsere Kinder sind die Zukunft von morgen. Was können wir Ihrer Meinung nach tun, um diese für dieses Thema zu sensibilisieren?

Uns vor allem Zeit für sie nehmen. Ich denke ein ethisches und biologisches Bewusstsein ist Erziehungs- bzw. Vorlebenssache. Die Generationen vor uns hatten eins: mehr Zeit!

Ich hatte das Glück sehr bewusst lebende, naturverbundene und interessierte Eltern gehabt zu haben und auf ein sehr sozial engagiertes Gymnasium in München gegangen zu sein. Ich danke meiner Mutter und meinem Opa noch heute für die Naturverbundenheit, die sie mir angedeihen haben lassen und die mich immer mehr erfüllt. Ok, ich hätte sie auf den Mond schießen können,  das ich Bergwandern und Skifahren musste- was ich heute noch beides passioniert hasse- aber meine “Berge” sind das Meer und die Sonne, was ich nun mal mehr liebe als Schnee. Und es gibt für mich nichts Schöneres als die Natur zu bewundern oder einen Tag mit Tieren zu verbringen.

 

Meine Mutter hat mir mit gekocht. Mir Kräuter und Pflanzen auf unserer kleinen Terrasse beigebracht. Mein Opa war mit mir im Wald schnitzen. Mein Vater hat mir mir Fahrradreifen repariert. Gemeinsam haben wir die Wohnung renoviert und mein ZImmer bemalt. Bei uns wurde nicht wahllos weggeworfen und verprasst. Die Dinge hatten Ihren Wert und wurden kreativ recycelt.

Und klar lehnt man sich mal gegen das System der Eltern auf. Klar war ich in einer Umweltorganisation tätig und habe mich auch frustrieren lassen, weil die Dinge so klar liegen und der Fortschritt im Ökobereich so langsam vor sich ging. Aber: mein Bewusstsein ist nachhaltig geprägt! Ich denke unsere Kinder sind der beste Grund unser Bewusstsein zu ändern.

“Wir haben die Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geborgt. Wir stehlen! Und tun es immer noch. Denn was man sich ausborgt, gibt man zurück”‘ so hat es Jane Goodall in einer Ihrer Reden formuliert.

 

Was oder wer ist Ihrer Meinung nach ein herausragendes Beispiel für das Thema Nachhaltigkeit?

Frauen wie Dr.Jane Goodall oder Friedensnobelpreisträgerin Betty Williams sind für mich Vorbilder. Jane Goodall hat mich sehr inspiriert, als sie gesagt hat, das sie “der Welt etwas zurückgeben wollte, für das große Glück, das ihr in ihrem Leben widerfahren ist”. Sie hat bahnbrechende Forschungen gemacht und Jahre im Urwald von Tansania mit Schimpansen verbracht. In Dankbarkeit für dieses Glück zur Aktivistin werden, das ist “nachhaltig”. Sie ist ein wahres Vorbild als Frau. Als Mensch.

Betty Williams mit ihrem unglaublichen Mut. Ihrem Engagement. Ihrer Leidenschaft mit der sie auf der Green Expo 2012 gesprochen hat. Ihr Einsatz für Kinder auf der ganzen Welt. Sie ist als einfache Frau in Irland in der Nachbarschaft losgezogen um Unterschriften gegen die Gewalt der IRA und des britischen Militärs zu sammeln. Daraus wurde eine Riesenfriedensbewegung und der Friedensnobelpreis.

 

Beides Frauen, die ohne große Ausbildung oder jahrelange Studien Überlebensgroßes geschaffen haben! Beide geben uns das wichtigste auf der Welt: Hoffnung! Sie Beide stehen für mich dafür, das jeder von uns seinem Traum folgen kann und sich entscheiden kann zur Aktivistin zu werden. Es muß nicht jeder Jane Goodall oder Betty Williams werden, aber jeder von uns trägt diese Kraft in sich!

 

Mehr zu diesem Thema findest du hier: http://fogs-lifestyle.com/lilian-klebow-im-babyglueck/

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Schlagworte: batwa pygmäen grün leben jane goodall lilian klebow make a difference Nachhaltigkeit schauspielerin soko donau uganda
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