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Mag. Ulrike Hader

Mag. Ulrike Hader

von FOGS Online
Interviews, Life
18 / Februar / 2014

FOGS Lifestyle im Interview mit Frau Mag. Ulrike Hader, Geschäftsinhaberin der Firma Multikraft.[upme_private]

Liebe Frau Hader, bereits 1977 wurde das Unternehmen Multikraft gegründet. Wie kam es dazu?

Multikraft wurde als Futtermittelfirma mit der Vision gegründet, Alternativen zu konventionellem Futtermitteln zu bieten. Unser damaliger Futtermittelfachmann Doz.DI Herfried Kreuzinger prägte den Spruch „Das Futtermittel im Trog der Tiere ist die Vorstufe zum Lebensmittel“ – und war davon überzeugt, dass Antibiotika und andere chemische Leistungsförderer nicht in diesem Umfang eingesetzt werden dürfen, in dem es damals Usus war. Daher wurde sofort damit begonnen ein Futtermittel-Konzentrat zu entwickeln, das ohne antibiotische und chemische Leistungsförderer dieselben Zuwachs- und Leistungsdaten in der landwirtschaftlichen Tierhaltung erzielen konnte. Auf Basis dieser Technologie wurde dann ab 1986 zusammen mit einem potenten Partner aus der Landwirtschaft, der Hardegg’schen Gutsverwaltung aus Großkadolz, NÖ, eine neue Firma gegründet, in der erstmalig in Österreich ein vom Erzeuger bis zum Konsumenten durchgängiges und streng kontrolliertes Markenfleischmodell unter der Marke „Goldring“ eingeführt und über mehr als sieben Jahre erfolgreich entwickelt wurde. Als Pionier auf diesem Gebiet wurden wir anfangs von der ganzen Branche belächelt, seit 2006 sind diese Zusatzstoffe in der gesamten EU nur mehr gegen tierärztliche Verschreibung verwendbar und integrierte Systeme wie unser Goldring-Modell Standard geworden.))

 

Im Mittelpunkt all Ihrer Produkte stehen Effektive Mikroorganismen. Wenn Sie einem Laien erklären, was das ist und wie diese wirken, wie beschreiben Sie dies in einfachen Worten?

Effektive Mikroorganismen (EM) sind kleine biologische Helfer bestehend aus Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien. EM bereiten ein Milieu auf, das fäulniserregende Keime unterdrückt, Nährstoffe pflanzenverfügbarer macht und somit die Abwehrkräfte der Pflanzen fördert. Aber nicht nur im eigenen Garten finden EM ihren Einsatz, sondern auch in Teichen, in der Reinigung und beim Wohlbefinden kann auf biologische Art und Weise die Natur unterstützt werden.

 

Wie kommt man darauf, Mikroorganismen auf diese Weise zu nutzen? Haben Sie in diesem Bereich geforscht?

Wir waren immer auf der Suche nach ökologischen Alternativen für antibiotische Futterzusätze. Zuerst entdeckten wir einen Grapefruitkern-Extrakt, den wir von einem dänischen Landwirt beziehen wollten. Dieser machte uns dann allerdings auf etwas Neuartiges aufmerksam, auf die Effektiven Mikroorganismen. Das hat unser Interesse sofort geweckt und so bestellten wir EM und versuchten sie in unserem Versuchsstall aus. Schon bald bemerkten wir, dass der unangenehme Geruch und fast alle Fliegen verschwunden waren. Zusätzlich haben wir dahingehend in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Forschung betrieben, unser eigenes Labor hatten wir damals noch nicht.

 

Waren es damals „nur“ gesunde Futtermittel, zieht sich das Sortiment heute über die Bereiche der Körperpflege, Kosmetik, Gesundheit, Haus und Garten sowie Tiere, Abwasser- und Abfallwirtschaft. Welche Philosophie steckt hinter Ihrem Tun?

Ich besuchte meine erste EM-Konferenz im Jahr 1997 und erfuhr dort von unzähligen Anwendungsgebieten. Landwirtschaft und Tierhaltung waren von Anfang an unser Schwerpunkt, die anderen Gebiete haben wir sukzessive ausgeweitet. Das meiste Wissen über gesunde Tierhaltung stammt sicher von uns, da haben wir auch mit unseren antibiotikafreien Futtermitteln in den 1980er-Jahren wahre Pionierarbeit geleistet. Unsere Philosophie besagt ein Leben im Einklang mit der Natur. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Natur gute Dinge hervorbringt, die man nutzen sollte und dass man nie gegen die Natur arbeiten darf.

 

Natur versus Chemie: Sind die Produkte von Multikraft tatsächlich genau so effektiv wie die üblichen mit Chemie angereicherten Mittel?

Ehrlich gesagt glaube ich sogar effektiver. Durch die Anwendung von EM entsteht für Natur und Umwelt kein Schaden. Im Gegenteil, sie fördern und verbessern sogar Boden- und Wasserqualität. Durch die rein natürliche Zusammensetzung entfällt das Rückstandsproblem, die Verschmutzung. Unsere Produkte sind so gesund, dass man sie alle bedenkenlos an die Haut lassen kann.

 

Gibt es auch Nachteile?

Viele Menschen können nicht glauben, dass es ein ganz einfaches, aber sehr effektives Naturprodukt ist. Viele sind auch schon so weit weg von der Natur, dass ihnen das Verständnis dafür fehlt. Die Natur kann sich ja eigentlich sehr gut selbst regenerieren, wenn man sie lässt. EM ist ein sehr vielfältiges Mittel aus der Natur, das hier stark unterstützend wirken kann. Alle Rohstoffe kommen ja aus der Natur, werden dann aber durch industrielle Prozesse so verändert, dass sie nicht einfach wieder abgebaut werden können.

 

Wie erklären Sie sich, dass Menschen nach wie vor die chemieverseuchten Pendants nutzen?

Das liegt meiner Meinung nach daran, dass sie das Wissen und den Zugang nicht haben. Viele Menschen sind heutzutage sehr stark in den Arbeitsprozess eingespannt und spüren noch nicht, dass ihnen gewisse Dinge nicht gut tun. Den meisten ist gewiss nicht bewusst, was für Chemiekeulen sie tagtäglich verwenden, angefangen beim Putzmittel. Das Gesundheitsbewusstsein und Umweltdenken ist auch bei vielen noch nicht stark ausgeprägt.

 

Was macht den Erfolg von Multikraft aus?

Wir sind von Anfang an konsequent dabei geblieben und haben unsere Idee weiterverfolgt und gelebt. Unsere Philosophie ist ein schlüssiges Konzept: Nimmt man etwas von der Natur, so muss man ihr auch zurückgeben, statt sie zu belasten. Schaffen wir es Böden und Wasser gesund und rein zu halten, entstehen gesunde Pflanzen. Diese werden wiederum von den Tieren gefressen, die folglich auch eine gesunde Basis haben. Dadurch ergibt sich ein Kreislauf. Wir konnten in den letzten Jahren unter anderem durch Bodenreparatur und Lösung vieler Probleme, die durch konventionelle Produkte nicht mehr gelöst werden können (Antibiotikaresistenzen, Geruchsemissionen, etc.) beweisen, dass unsere Produkte sehr effizient und auch preiswert sind.

 

Wieso gibt es eigentlich nicht mehrere Nachahmer von Multikraft? Die Konkurrenz scheint noch nicht wirklich groß in diesem Segment.

Die ökologischen Alternativen werden noch recht wenig genützt. In der Ausbildung werden alle auf Industrialisierung getrimmt, es geht um Profitmaximierung. Erstens muss ein Umdenken in der Ausbildung stattfinden und zweitens muss der Konsument lernen umzudenken, denn jetzt zählen für viele in erster Linie die Kosten. Qualität hat allerdings ihren Preis. Für mich bedeutet Industrialisierung vorrangig Vernichtung des Bodens und der Arbeitsplätze. Besonders in Österreich sind wir in einem Reichtum aufgewachsen, den wir bald als selbstverständlich erachten. Will man den Umweltgedanken leben, ist die regionale Versorgung sehr wichtig.

Marktbegleiter gibt es in den verschiedensten Branchen (Reinigung, Bio-Kosmetik, Landwirtschaft, Tierhaltung) eigentlich genug und es werden auch gottseidank immer mehr. Wir freuen uns wirklich, dass unsere Idee immer mehr aufgegriffen wird, da dadurch automatisch die Qualität der Produkte steigt und wir uns immer weiter verbessern müssen. Da Mikroorganismen so vielfältig sind, werden sie auch in vielen Bereichen angewendet – neben der Biotechnologie, Nahrungsmittelerzeugung etc. werden Mikroorganismen seit Jahrzehnten in Kläranlagen und der Industrie für Prozesse verwendet, die ohne sie gar nicht möglich wären. Wir waren eben die ersten, die sie auf diese breite Basis gestellt haben und die es dem Konsumenten zutrauen, ohne Angst und mit viel Erfindungsreichtum diese Alleskönner für sich nutzen zu können.

 

Wie wird sich dieses faszinierende Konzept weiterentwickeln? Gibt es weitere potenzielle Einsatzgebiete für Effektive Mikroorganismen?

Ja natürlich, es gäbe unendlich viele und wir haben auch noch viel vor. Neben den interessanten Gebieten der Bio-Kosmetik und Reinigung wollen wir aber bei unseren Fachgebieten bleiben – der Anwendung von EM bei Pflanzen, Tieren und in Gewässern. Der große Bereich der Anwendungsmöglichkeiten in Profi-Gärtnereien, in der Landwirtschaft und Tierhaltung sowie die Anwendung im Kleinen in Hausgarten und Haushalt ist für uns der Interessanteste, da hier unnötigerweise noch viel Chemie verwendet wird, die eingespart werden kann. Unsere Philosophie basiert auf der Gesundung der Umwelt – wenn Boden und Gewässer in Ordnung sind, wären viele Probleme der heutigen Welt gelöst (Klima, Erosion, Nahrungsmittelsicherheit, Gesundheit, etc.).

 

Spüren Sie, dass sich das Umweltbewusstsein der Menschen verändert hat in den letzten Jahren? Was denken Sie?

Ja definitiv, aber das Umdenken dauert eine gewisse Zeit. Gesunde Ernährung und Bio werden immer stärkere Themen, genauso wie Bewegung. Diesen Trend sehe ich sehr positiv, denn wenn Menschen beginnen, auf sich zu achten, werden sie auch lernen, naturnahe Produkte zu konsumieren. Die Ausbildung geht größtenteils leider noch nicht in diese Richtung.

 

Wie sehr liegt Ihnen die Umwelt am Herzen? Was machen Sie persönlich dafür?

Mein Mann und ich haben bereits Ende der 1970er-Jahre Ökoprodukte kennengelernt und eingekauft. Damals war es natürlich noch viel schwieriger, solche Produkte zu erhalten. Es liegt mir sehr am Herzen unsere Wasserqualität in Österreich zu erhalten. Im Grunde kann jeder zu einer gesunden Umwelt beitragen, angefangen beim Müll Trennen und Kompostieren. Man sollte versuchen, selbst Vorbild zu sein und die Idee weiterzugeben. Wir machen das nicht nur im Bekanntenkreis sondern auch über Vorträge und Seminare. Multikraft tut sehr viel, um dem Klimabündnis gerecht zu werden. Ich möchte mir schon seit längerem ein Elektro-Auto zulegen, allerdings ist das aufgrund der geringen Reichweite zum jetzigen Zeitpunkt für mich und in meiner Tätigkeit leider noch nicht möglich.

 

Ihr Appell an die Menschen?

Einer der wichtigsten Punkte ist, nie zu vergessen, dass wir mit unseren natürlichen Ressourcen schonend umgehen müssen. Ich kann nur jedem raten, mit der Natur zu leben, gesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen und Bewegung zu machen. Ausreichend Schlaf schafft die Basis für Ausgeglichenheit. Die persönliche Balance und das Wohlbefinden ermöglicht erst, viel leisten und Gutes weitergeben zu können. Nur auf diese Weise kann man auch Vorbild sein. Mein persönliches Credo lautet auch: Es gibt nichts Gutes außer man tut es (nach Erich Kästner).

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Mehr zu diesem Thema finden Sie hier:

http://fogs-lifestyle.com/tierisch/

KATEGORIE: Interviews Life
Schlagworte: effektive mikroorganismen mag. urlike hader mikroorganismen multikraft
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