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Keine Lust, Haut und Haar täglich mit Chemie zu belasten? Dann ist Naturkosmetik eine gute Lösung. Aber was ist eigentlich (nicht) drin in „grünen“ Produkten? Wie wird konserviert? Und müssen Tiere leiden? Fogs hat den Trend Natur- und Biokosmetik genauer unter die Lupe genommen.[upme_private]
Grün ist in! Immer mehr Verbraucher wünschen sich Kosmetika, die ohne Chemie und Tierversuche auskommen. Dabei verliert man als Konsument schon mal den Überblick: In Parfümerien und Drogerien finden sich schließlich hunderte Produkte, die behaupten „grün“ zu sein. Dabei wissen die wenigsten, was das eigentlich bedeutet. Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Natur- und Biokosmetik.
Was ist der Unterschied zwischen Natur- und konventioneller Kosmetik?
Der Verzicht auf Chemie macht‘s aus. Bei kontrollierter Naturkosmetik kommen nur natürliche Rohstoffe zum Zug. Ihr Ursprung ist meist pflanzlich, zu geringen Teilen auch mineralisch oder tierisch (Die Ausnahme bilden einige naturnahe und naturidentische Substanzen, die nicht ersetzt werden können, z.B. Tenside). „Konventionelle Kosmetik hingegen basiert auf Mineralölen und synthetischen Stoffen“, erklärt Markus Kolodzie aus der Abteilung Forschung und Entwicklung beim Naturkosmetikhersteller Primavera.
Und was ist Biokosmetik genau?
Hier gehen die Hersteller noch einen Schritt weiter. „Der überwiegende Anteil der Naturstoffe muss aus kontrolliert biologischem Anbau kommen“, sagt Experte Markus Kolodzie. Das ist natürlich noch nachhaltiger.
Es gibt soviele Schwindler. Woran erkenne ich echte „grüne“ Kosmetik?
Der Begriff Biokosmetik ist in der EU rechtlich nicht geschützt. Nur weil „Bio“ draufsteht, muss also nicht „Bio“ drin sein. Einzige Ausnahme: Seit Ende 2010 gibt es in Österreich eine bindende Codex-Regelung zu diesem Thema (Lebensmittelbuch Codexkapitel A8). Jedes „Bio“-Produkt muss einen Hinweis enthalten, nach welchen Standards es hergestellt und geprüft wurde. Wer beim Kauf auf Nummer sicher gehen will, sollte entweder genau beim Hersteller nachfragen oder auf anerkannte Gütesiegel achten (z.B. BDIH, Natrue, Ecocert oder Austria Bio Garantie).
Bedeutet „Bio“ gleichzeitig auch Fair Trade?
Nein. „Fair Trade ist ein eigenes Siegel, für das man zertifiziert wird“, erklärt Markus Kolodzie von Primavera. Nur weil eine Creme also bio ist, müssen ihre Inhaltsstoffe nicht aus fairem Handel kommen. Aber: Viele Unternehmen legen darauf großen Wert und entwickeln sogar gemeinsame Projekte mit Bauern. Die Börlind Gruppe etwa fördert den Anbau von Rosen für Bio-Rosenöl im Iran – früher lebten die Bauern von der Opium-Produktion.
Meine Haut ist eine Mimose. Kann Naturkosmetik allergische Reaktionen auslösen?
„Pflanzen sind komplexe Wirkmechanismen. Sie bestehen aus hunderten verschiedenen Stoffen. Bei sehr sensiblen Menschen kann es zu einer Reaktion kommen“, so Markus Kolodzie von Primavera. Aber: Auch konventionelle Kosmetik hat mit ihren zahlreichen synthetischen Duft- und Konservierungsstoffen echtes „Reiz-Potential“. Empfindliche Typen sollten also neue Produkte nach wie vor an der Unterarminnenseite testen und drei Tage abwarten.
Parabene sind ja in Naturkosmetik tabu. Wie wird sonst konserviert?
„Die Natur hat ihre eigenen Prozesse, um Stoffe länger haltbar zu machen. Das nützen wir aus“, weiß Markus Kolodzie. Statt zu chemischen Keulen greifen Produktentwickler etwa zu ätherischen Ölen, die gleichzeitig auch beduften. Auch Alkohol und ein paar naturidentische Konservierungsstoffe wie Benzoesäure sind erlaubt.
Müssen Tiere für meine Creme leiden?
Seit 1999 dürfen in Österreich Kosmetika und einzelne Inhaltsstoffe nicht mehr an Tieren getestet werden. Seit 2009 gilt das auch in der EU (mit 3 Ausnahmen, und die sollen 2013 abgeschafft werden). Aber: Viele Rohstoffe werden nicht nur für Kosmetik alleine entwickelt, sondern z.B. auch für Arznei- und Reinigungsmittel. Und hier darf uneingeschränkt getestet werden. Deswegen sollte man lieber auf ein anerkanntes Naturkosmetik-Siegel achten, das Tierversuche sowie die Verwendung von Rohstoffen toter Tieren ausschließt (z.B. die Logos „BDIH“, „Hase mit schützender Hand“ und „Springender Hase“).
Naturkosmetik / Bio-Siegel:
Austria Bio Garantie. Das Non-Profit-Unternehmen ist Österreichs führende Bio-Kontrollstelle. Zertifiziert werden etwa landwirtschaftliche und gastronomische Betriebe, Lebensmittel, Reinigungsmittel bis hin zu Kosmetika. Findet man das „ABG“-Siegel auf Bio-Kosmetik, so bedeutet das: Tierversuchsfreiheit, keine synthetischen Stoffe, dafür mindestens 95 Prozent der Naturstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau.
BDIH.
Dieses Siegel für Naturkosmetik wird vom Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetische Mittel (BDHI) vergeben. Die Rohstoffe für ein zertifiziertes Produkt müssen weitgehend aus biologischem Anbau oder von kontrollierten Wildsammlungen kommen. Synthetische Farb- und Duftstoffe, sowie Silikone und Paraffine sind tabu. Ebenso Tierversuche und Rohstoffe toter Tiere (z.B. Nerzöl).
Ecocert
Der französische Kontrollverband Ecocert zertifiziert auf zwei unterschiedliche Arten. Die Grundlage: Ein Kosmetikum muss zu mindestens 95 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Trägt ein Produkt nun das Siegel „Natürliche und biologische Kosmetik“, so müssen mindestens 95 Prozent der Pflanzenstoffe aus biologischem Anbau kommen. Beim weniger strengen Siegel „Natürliche Kosmetik“ müssen mindestens 50 Prozent der Pflanzenstoffe bio sein.
NaTrue
Führende europäische Naturkosmetikfirmen (z.B. Dr. Hauschka, Weleda und Lavera) haben sich zu diesem Verband zusammengeschlossen. NaTrue vergibt je nach Qualität drei unterschiedliche Siegel. Das Logo „Naturkosmetik“ bedeutet, dass die Inhaltsstoffe eines Produktes natürlichen Ursprungs sind. Das Logo „Naturkosmetik mit Bioanteil“ dürfen nur Kosmetika tragen, bei denen mindestens 70 Prozent der natürlichen Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft stammen. Um das Gütesiegel „Biokosmetik“ zu erhalten, müssen mindestens 95 Prozent der Naturstoffe aus Bio-Anbau kommen.
Tierschutz-Siegel
Hase mit schützender Hand. Dieses Siegel wird vom „Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik“ (IHTK) vergeben. Die Richtlinien: Es dürfen keine Rohstoffe verwendet werden, die nach dem 1. Januar 1979 an Tieren getestet wurden. Auch bei der Herstellung neuer Wirkstoffe dürfen keine Tiere leiden oder sterben.
Leaping Bunny. Das Logo mit dem springenden Häschen stammt von der „Coalition for Consumer Information on Cosmetics“ (CCIC). Die Kosmetik-Hersteller verpflichten sich für die Lizensierung u.a., keine Tierversuche durchzuführen oder in Auftrag zu geben. Als Richtlinie dient der “Humane Cosmetics Standard”, der “Standard für tierversuchsfreie Kosmetik”, der von internationalen Tierschutzorganisationen, darunter auch die Vier Pfoten Österreich, entwickelt wurde.
Text: Katharina Krcal
Mehr zu diesem Thema findest du hier: http://fogs-lifestyle.com/shampoo-ohne-silikone-haarpflege/
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