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News: Während der Vienna Design Week 2013 kann von 27. September bis 05. Oktober im temporären Recycling Restaurant BIOMAT einmal anders gegessen werden.
Das Besondere daran: die Küche wird mit Energie aus Biogas, das direkt in der Kochstelle gewonnen wird, versorgt und ist somit vollkommen autark.
Mit einer Studie der TU Wien wurde bewiesen, dass man mit den durchschnittlich im Haushalt anfallenden Bio- Küchenabfällen genug Energie für die regelmäßige Benutzung einer Kochstelle gewinnen kann.
Diese Erkenntnis ist zukunftsweisend, die Vision einer autarken Küche kann schon bald Realität werden: Bioabfall soll in der Kochstelle zu Biogas verarbeitet werden, 1 kg Trockengewicht ergibt dabei ca. 1 kg (ca. 800 Liter!) Biogas und schon nach 24 Stunden steht erstes Gas zur Verfügung. Wenn wir unser Essen also selbst zubereiten, auf Fertignahrung verzichten und uns ausgewogen ernähren, entsteht genug Bioabfall, um ohne zusätzliche Energie kochen zu können. Das ist nicht nur gesund, sondern macht uns auch unabhängig.
Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte Vera Wiedermann und dem Pop-Up-Restaurant BIOMAT unbedingt einen Besuch abstatten. Aber bitte mit dem eigenen Biomüll, denn die mitgebrachten Müllsäcke werden abgewogen und aus dem Energiewert des Bioabfalls wird ein Nährwert ermittelt. Für diesen Betrag kann dann gegessen und getrunken werden. Vera Wiedermann sorgt dafür, dass Ihr Abfall wieder als Biogas aus der Kochstelle kommt.
Wo? In der Margaretenstraße 52 in 1040 Wien von 27. September bis 05. Oktober im Restaurant Aromat.
https://www.facebook.com/events/396078813826518/
Wir haben Vera Wiedermann, Designerin rund ums Essen und Initiatorin des Biomat-Pop-Ups, zu diesem neuen und innovativen Konzept befragt.
Wie ist das Konzept zum Biomat entstanden?
Ich arbeite seit 2011 an einer autarken Kücheneinheit und habe mich im Laufe der Zeit auf die Tatsache konzentriert, dass die Haushalts-Abfallmenge ausreicht, um genug Biogas für den Eigenverbrauch zu erzeugen. Meine Leidenschaft für gutes Essen und der Wunsch, auch mal abseits vom Design rund ums Essen, in die Gastronomie zu gehen, waren eine weitere Motivation.
Wie genau funktioniert das Biomat?
Das Biomat ist ein temporäres Restaurant, dessen Gäste für Ihren Bioabfall Essen bekommen. Es geht also um einen Nährstoffkreislauf, der Wiederverwertung und damit um das Bewusstmachen bei den KonsumentInnen. Pro Kilogramm Bioabfall (Speisereste, Gartenabfall, etc.) gibt es einen Euro Rabatt auf das Gericht (max. 3 kg/Person).
Wie alltagstauglich ist Biomat?
Ob das Gastronomiekonzept aufgeht, werden wir während der Vienna Design Week sehen. Der Ansatz ist neu und die Teilnahme der Gäste wichtig. Wir werden die Gäste mit Bioabfallsäcken ausstatten und hoffen, dass sich niemand zu schick ist, den Müll von zu Hause mitzubringen und dass der “Nährstofftausch” hier eine Motivation bringt.
Wie realistisch ist es, dass private Haushalte bald ihr eigenes Biogas produzieren?
Gewisse technische Komponenten müssten für eine eigene Biogasanlage noch gefunden werden. Das ist dann aber die Aufgabe der Industrie. Eine Haushaltsanlage würde sich mit 60l ausgehen. Das passt in jede Küche. Notfalls einfach die Mikrowelle rauswerfen oder den Kühlschrank verkleinern, der ist sowieso unwichtig. Aber das Abschaffen des Kühlschrankes ist wieder ein anderes Projekt, an dem ich gerade arbeite.
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