Nachhaltige Bio-Lebensmittel bequem nach Hause bestellen und dabei auch noch sparen? Ackerherz hat sich das Ziel gesetzt, Bio-Lebensmittel für jeden zugänglich zu machen – unabhängig vom Wohnort oder Einkommen. Die Online-Plattform bietet Bio-Lebensmittel zu fairen Preisen und erreicht diese mithilfe eines Mitgliedschaftsmodells. Seit Juni 2024 steht Julia Möckel als CEO an der Spitze des Unternehmens und führt die Mission von Ackerherz-Gründer Vincent Rabl fort.
Von Frankreich nach Deutschland
Ackerherz hat seine Wurzeln im französischen Marktführer für Online-Bio-Lebensmittelversand, La Fourche. Vincent Rabl brachte das erfolgreiche Konzept nach Deutschland, um auch hier eine breite Zielgruppe mit hochwertigen Bio-Produkten zu versorgen. „Was man bei uns nicht auf den ersten Blick erkennt, ist, dass wir ein französisches Mutterunternehmen haben, das schon sehr erfolgreich ist“, erklärt Julia Möckel. „La Fourche ist in Frankreich der Marktführer im Online-Biolebensmittelversand. Vor 2,5 Jahren hat sich das Unternehmen dazu entschieden, auch den deutschen Markt zu erschließen. Das Sortiment unterscheidet sich jedoch stark, da die Markenlandschaft in Deutschland eine ganz andere ist.“
Ackerherz verfolgt die gleiche Mission wie La Fourche: Bio-Lebensmittel für alle zugänglich zu machen. Gerade in ländlichen Regionen ist die Verfügbarkeit oft begrenzt, während Bio-Produkte in vielen Supermärkten noch immer hochpreisig sind. „Bio hatte lange Zeit ein elitäres Image. Unser Ziel ist es, das breite Bio-Sortiment durch unser Mitgliedschaftsmodell erschwinglich zu machen“, betont die Geschäftsführerin.

Julia Möckel ist seit Juni 2024 CEO von Ackerherz. Foto: © Ackerherz
Mit Mitgliedschaftsmodell zum Erfolg
Das Herzstück von Ackerherz ist ein innovatives Mitgliedschaftsmodell, das es ermöglicht, Bio-Lebensmittel zu deutlich günstigeren Preisen anzubieten. Für 3,90 € im Monat oder 46,80 € im Jahr erhalten Kunden Zugang zu einem breiten Sortiment an Bio-Produkten. Möckel betont, dass dieser symbolische Betrag für das Unternehmen essenziell ist, weil er die Kunden bindet und für Planungssicherheit sorgt. Durch Großbestellungen kann Ackerherz bessere Preise verhandeln, während eine optimierte Logistik für effiziente Abläufe sorgt. „So können wir bessere Einkaufskonditionen erhalten und haben gleichzeitig geringere Marketingkosten, da unsere Kunden langfristig bei uns bleiben“, stellt Julia Möckel dar. Die Ersparnisse sind beachtlich: Eine vierköpfige Familie spart durchschnittlich 480 € im Jahr – das Zehnfache der Mitgliedschaftsgebühr. Die meisten Kunden bestellen ein- bis zweimal im Monat, wobei der Mindestbestellwert bei 49 € liegt. Besonders profitieren Haushalte, die Vorratskäufe tätigen oder auf spezielle Ernährungsformen wie vegan, laktosefrei oder glutenfrei angewiesen sind.


Nachhaltigkeit und Gesundheit im Fokus
Für Julia Möckel persönlich spielen Bio-Lebensmittel aus zwei Gründen eine wichtige Rolle: Gesundheit und Nachhaltigkeit. „Ich beschäftige mich gerade viel mit dem Trendthema Longevity. Dabei wird einem bewusst, welche Zusatzstoffe in herkömmlichen Lebensmitteln stecken“, erklärt sie. „Bio-Lebensmittel sind frei von Pestiziden, sonstigen gesundheitsschädlichen Stoffen und frei von E-Stoffen. Und dann gibt es den Nachhaltigkeits- und Umweltaspekt, dass Bio-Lebensmittel einfach deutlich umweltfreundlicher und klimaneutraler produziert werden.“ Derzeit bietet Ackerherz haltbare Bio-Lebensmittel an, von Ölen und Pasta bis hin zu Hygiene- und Reinigungsprodukten. Ein besonderer Fokus liegt auf veganen, glutenfreien und laktosefreien Produkten. In Zukunft soll das Sortiment um frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Milchprodukte erweitert werden.
Bio-Lebensmittel direkt nach Hause liefern lassen
Den Versand nachhaltig zu gestalten, ist eine Herausforderung. Besonders anspruchsvoll ist der hohe Glasanteil der Produkte – etwa 30 % des Sortiments. „Glas ist zwar nachhaltiger als Plastik, stellt aber eine logistische Herausforderung dar, da es aufwendig verpackt werden muss“, erläutert Möckel. Ziel ist es, Verpackungsmüll weiter zu reduzieren und innovative Versandlösungen zu finden. In Frankreich wird bereits mit Zero-Waste-Lieferungen gearbeitet, in Deutschland fehlt jedoch noch die passende Infrastruktur für ein Rücknahmesystem. Ab 69 € ist der Versand kostenfrei. „Die meisten Kunden bestellen so viel, dass sie die Versandkosten umgehen. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch nachhaltiger“, stellt Julia Möckel dar.

Soziale Verantwortung: Bio für alle
Der soziale Aspekt spielt bei Ackerherz eine große Rolle. Haushalte mit niedrigem Einkommen können die Mitgliedschaft kostenlos erhalten. Ein Nachweis von BAFÖG, Wohngeld, Arbeitslosengeld oder ähnlichem reicht aus, um die Mitgliedschaftsgebühr zu erlassen. „Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gehen für uns Hand in Hand. Jeder soll Zugang zu gesunden Bio-Lebensmitteln erhalten“, betont Möckel.
Die Ziele für die Zukunft sind klar definiert: Ackerherz will weiter wachsen, das Sortiment erweitern und die Logistik noch nachhaltiger gestalten. Ein wichtiger Schritt ist die Einführung einer eigenen Ackerherz-Marke, die gezielt auf die Bedürfnisse der Community zugeschnitten ist. Außerdem steht die Expansion nach Österreich auf dem Plan. „Unser größtes Ziel für dieses Jahr ist, Ackerherz noch bekannter zu machen und zu wachsen, weil unser Geschäftsmodell auf Volumina basiert“, betont Julia Möckel. „Je größer wir sind, desto günstigere Preise können wir anbieten und desto nachhaltiger können wir wirtschaften.“ Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, Gesundheit und soziale Verantwortung ist Ackerherz auf dem besten Weg, die Bio-Lebensmittelbranche in Deutschland nachhaltig zu verändern.