Das Würzburger Label WOTE wurde 2021 von Matthias Jobst und Britta Doppelfeld gegründet. Der Name des Labels spiegelt die Werte wider, die sie vermitteln wollen. WOTE vereint die Anfangsbuchstaben von „Water“, „Ocean“, „Trees“ und „Earth“. „Wir haben aufgeschrieben, was wir schützen wollen, was wir lieben und genießen“, erzählt Britta. Zusätzlich gibt es die Zweideutigkeit in der Aussprache, da „vote“ im Englischen „wählen“ bedeutet. „Dadurch wollten wir ausdrücken, dass jeder mit dem was er tut und wie er handelt, eine Wahl hat“, erklärt Matthias. „Wir wollen, dass die Leute bewusster Handeln und wählen, in dem wie sie konsumieren.“

Ein Neuanfang
Britta und Matthias Jobst lernten sich im Beruf kennen und wahren jahrelang Kollegen bei einem großen Modekonzern. Aus beruflich wurde privat und schließlich wurden sie zusammen Eltern. Die Geburt ihrer Tochter veränderte zunehmend ihren Blickwinkel auf die Welt. Dann schlug das Schicksal zu und sie verließen gleichzeitig das Modeunternehmen. Das gab ihnen die Zeit zu reflektieren: „Mit was wollen wir unsere Zeit füllen? Wir entschlossen uns, unsere eigene Brand zu gründen, mit unseren eigenen Inhalten und Visionen. Von Beginn an so nachhaltig wie möglich, so wertvoll wie möglich“, erzählt Britta. Gestartet haben sie zunächst mit einem Onlineshop, sind aber auch mit Pop-Ups unter anderem in Würzburg, Nürnberg und Hamburg stationär verfügbar gewesen. Den nächsten wird es Mitte April in Fürth bei Raimer Bradt geben. Das Label ist auch auf immer mehr nachhaltigen Marktplätzen verfügbar, angefangen mit Avocadostore, Entire Stories und Staiy. und Wedressfair.



Jedes Detail gut durchdacht
Um lange Transportwege zu vermeiden, produziert WOTE in Portugal und Italien. Auch, weil in diesen Ländern per Gesetz Mindestlohn und Arbeitsbedingungen geregelt sind. Matthias hat in seiner Zeit als Global Product Director Men die Produktionsstätten in Bangladesch besucht und gesehen, in welchen Verhältnissen die Menschen dort leben und arbeiten müssen. Deswegen setzen sie jetzt auf kleine Produktionsstätten und Familienunternehmen in Europa mit weniger als 20 Mitarbeitern. Transparenz ist dabei ein fester Bestandteil der Brand: Die Lieferanten sind auf ihrer Homepage aufgelistet. Die Labelgründer wissen genau, welches Material woher kommt und geben diese Informationen auf Nachfrage von Kunden bei einzelnen Produkten auch gerne preis. Dabei sind alle verwendeten Materialien zertifiziert. WOTE verschickt sowohl von den Produktionsländern sowie vom Lager zu den Kunden komplett plastikfrei. Stattdessen haben sie für den Transport aus Stoffresten Jersey-Säcke genäht, um die Kleidung beim Transport vor Nässe und Schmutz zu schützen. Bei den Kunden wird die Ware in recyceltem Papier und Versandtaschen aus Graspapier verschickt. „Wir packen jede Bestellung selbst und sind nicht Teil eines großen Logistikzentrums. Jedes Paket kommt mit einer von uns handgeschriebenen, persönlichen Karte aus Samenpapier, aus denen bei Einpflanzung schöne Blumen wachsen“, verrät Britta.

Second Life
Zusätzlich zur Main Kollektion hat WOTE auch eine Second Life Linie gestartet. „Es gibt genug Textilien auf dieser Welt“, sagt Britta. „Wir haben uns gefragt, was wir daraus Kreatives machen können, dass sie eine weitere Berechtigung bekommen, zurück in den Kleiderschrank zu wandern.“ Von Freunden, lokalen Vintage-Stores und Spendern erhalten sie Secondhand-Pieces, die dann im engen Austausch mit ihren Schneider:innen verschönert werden – durch Stickereien oder Patches. Matthias erläutert: „Wir sind dadurch Teil einer Kreislaufwirtschaft: Ein Kleidungsstück, das sonst tendenziell weggeschmissen werden würde, nehmen wir uns und versuchen etwas Neues zu schaffen, das lange und mit Freude getragen wird.“



WOTE: Nachhaltigkeit mit Freude
„Wir wollen die Welt verändern, aber auf eine entspannte Art ohne Finger Pointing“, erläutert Matthias. „Nachhaltigkeit muss Spaß machen – dazu schaffen wir das Angebot. Für uns ist zuerst wichtig, dass wir unsere Brand von Herzen so gestalten können dass wir sagen können, so ist es richtig und gut.“