High Fashion ist ja nicht gerade für seine Nachhaltigkeit bekannt. Vom Gegenspieler Fast Fashion unterscheidet sie sich meist nur durch den vielfach höheren Preis – was nicht bedeutet, dass Produktionsbedingungen, Qualität und Lieferketten dadurch nachhaltiger sind. Eine, die schon seit Jahren gegen diese Verhältnisse positioniert, ist Stella McCartney. Ihre neue Kollektion soll die nachhaltigste sein, “die es je gegeben hat“
So stammt 75 Prozent des Materials ihrer neuen Spring/Summer Collection 2020 aus natürlichen Quellen wie Bio-Baumwolle, recyceltem Polyester, Econyl (ein Material, das aus recyceltem Nylon hergestellt wird) und Hanf Fasern.
Wenn wir uns ehrlich sind, kann Mode jedoch nie vollkommen nachhaltig sein. Es geht immer um Konsum, um schnelllebige Trends und neue Produkte – auch bei Stella McCartney. Allerdings werden wir Menschen wohl auch nicht so schnell damit aufhören, wenigstens ab und an schöne, neue Mode zu konsumieren. Und da macht es sehr wohl Sinn, auf Fashiongiganten zurückzugreifen, die zumindest in Ansätzen eine nachhaltige Produktionskette anstreben.
Bei der Pariser Fashion Week rief die Pionierin für nachhaltige Luxusmode die Modewelt dazu auf, ihren Beitrag zur Rettung des Planeten zu leisten. Es sei Zeit „aufzuwachen“ und den Klimanotstand ernst zu nehmen: „Die Welt ruft nach dem Wandel, und es liegt in unserer Verantwortung, jetzt zu handeln. Wir sind nicht perfekt, wie alle anderen Unternehmen sind wir Teil des Problems.“
Für Stella McCartney ist klar, dass Nachhaltigkeit „die Zukunft der Mode ist, nicht nur ein Trend.“ Seit Mitte des Jahres gehören Teile der Brand dem weltweit größten Luxuskonzern LVMH – dessen Chef Bernard Arnault machte McCartney gleich zu seiner persönlichen Nachhaltigkeits-Beraterin.
Bildcredits: Stella McCartney