Reger Tourismus ist sozusagen Fluch und Segen für Urlaubsregionen: Kein anderer Sektor ist so sehr auf eine intakte Natur und Umwelt angewiesen. Aber auch kaum ein anderer Sektor zerstört diese im selben Ausmaß. Reisende werden zugleich zu Betroffenen und Verursachern. Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen, die besseres Reisen ermöglichen – für uns, die Umwelt und die regionale Bevölkerung! Und die ein nachhaltiges Reisen nach Thailand zulassen.
Wirtschaft vs. Umwelt
Immer mehr Urlaubsorte haben mit dem Dilemma zu kämpfen: Soll der Fremdenverkehr gefördert oder die Umwelt und Schönheit der Landschaft bewahrt werden? Beides zugleich ist nämlich schwierig. Erhöhter Trinkwasserverbrauch und Energiekonsum, während die lokale Bevölkerung in Bedrängnis kommt, Störung der Tier- und Pflanzenwelt durch Lärm- und Lichtbelastung sowie Zerstückelung der Küsten durch riesige Hotelkomplexe sind nur einige der Probleme, die sich durch Massentourismus ergeben.
Besonders überlaufen: Thailand
Gerade in Dritte-Welt-Ländern steht der wirtschaftliche Aspekt meist im Vordergrund. Kaum eine Urlaubsdestination ist davon so sehr betroffen wie Thailand: Alleine 2016 reisten 32,5 Millionen Menschen in die asiatische Traumdestination. Zehn Jahre zuvor waren es noch weniger als die Hälfte. Zum Vergleich: Thailand hat etwas mehr als 67 Millionen Einwohner, also nur knapp doppelt so viele, wie Touristen.
Keine Frage, für Millionen Menschen bietet der Fremdenverkehr eine Lebensgrundlage, er ist eine wichtige Säule für die globale Wirtschaft und bietet ärmeren Regionen eine Chance auf Wohlstand. Langfristig gesehen überwiegen jedoch die Schattenseiten und damit die Zerstörung der Umwelt, die für erfolgreichen Tourismus wiederum unabdinglich ist.
Abseits von Massentourismus: UNESCO Global Geopark
Es gibt wohl kaum eine Form des Reisens, die sich für über 7,5 Milliarden Menschen auf nachhaltige Weise umsetzen lässt. Dennoch gibt es Projekte, die versuchen, einen besseren Weg einzuschlagen und die unsere Unterstützung verdient haben.
Die UNESO Global Geoparks operieren abseits des Massentourismus und binden Umwelt und Menschen in eine nachhaltige Entwicklung ein. In der Provinz Satun im Süden Thailands gibt es seit diesem Jahr den ersten UNESCO Global Geopark des Landes. Diese Auszeichnung bedeutet, dass in der Region nicht nur die Natur aktiv geschützt, sondern auch das kulturelle Erbe, Bildung und ein nachhaltiger Ansatz im Tourismus gefördert werden – ein rundum ganzheitlicher Ansatz soll so verwirklicht werden. Durch einen Bottom-Up-Approach werden lokale Communities dabei miteinbezogen, eine möglichst nachhaltige und umweltschonende Entwicklung für die Region zu gewährleisten. Der Status als UNESCO Global Geopark bleibt zunächst für vier Jahre – dann wird Bilanz gezogen und über eine neue Auszeichnung entschieden.
Kalksteinhöhlen & Unterwasser-Nationalparks
Vor allem Naturliebhaber kommen in Satun voll auf ihre Kosten: Hier können Hobby-Archäologen Fossilien in der größten Höhle Thailands entdecken (die nebenbei die drittgrößte Höhle der Welt ist!), Unterwasserwelten im Taruto National Marine Park erkunden oder einfach nur an einem der vielen Wasserfälle oder paradiesischen Strände entspannen.
Der Geopark unterstützt außerdem die Zusammenarbeit zwischen Einheimischen, Gemeinden und Regierung. So wird beispielsweise der Verkauf von lokal hergestellten Produkten gefördert, wodurch wiederum neue Jobmöglichkeiten entstehen. Verschiedene Bildungsprogramme sollen das Verständnis für die Natur und ihren Schutz fördern.
Ausgezeichnet werden die Geoparks seit 2015, derzeit gibt es 140 UNESCO Global Geoparks in 38 Ländern. Yuthasak Supasorn, Gouverneur des Thailändischen Fremdenverkehrsamts (TAT) hebt die Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung der Region besonders hervor: „Satun zieht neue Besucher an, die sich von einer Vielzahl an lokalen Thai-Erfahrungen und der reichen, natürlichen Schönheit und kulturellen Vielfalt der Region inspirieren lassen. Die UNESCO-Auszeichnung ist eine große Ehre und hilft dabei, ein nachhaltiges Wachstum im Tourismus zu gewährleisten – etwas das vom TAT definitiv unterstützt und gefeiert wird.“
Weitere Infos und Hotelbuchungen findest du hier: www.thailandtourismus.de und www.greenpearls.com