Der absolute Hype-Wirkstoff in der Beauty-Industrie aktuell heißt Retinol. Fast jeder hat davon schon gehört – nur sehr wenige kennen sich aber damit aus. Wir haben eine absolute Expertin im Interview zu dem Beauty-Booster befragt: Dr. Miriam Rehbein – Founder und CEO von DOCTOR Mi! medical skincare aus München.

FOGS: Woraus besteht der Wirkstoff Retinol?

Dr. Miriam Rehbein: „Retinol, auch Vitamin A1 genannt, ist ein fettlösliches, essenzielles Vitamin.“

FOGS: Was ist der Unterschied zwischen Retinol, Retinol-Derivaten und Retinoiden?

Dr. Miriam Rehbein: „Man unterscheidet zwischen drei Arten von Retinol. Einmal die Retinol-Vorstufen – diese werden Retinol-Ester genannt – reines Retinol und Tretinoin. Tretinoin ist die aktive Retinsäure und ein Teil der Wirkstoff-Gruppe der Retinoide. Bei der Verwendung von Retinol-Ester wird dieser Stoff in der Haut in Retinol umgewandelt und aus Retinol entsteht wiederum Tretinoin. Die Retinol-Vorstufen müssen dementsprechend in der Haut durch chemische Reaktionen in Retinol umgewandelt werden. Diese sind sanfter zur Haut, da sie inaktive Stoffe des Retinols und somit weniger stark sind. Reines Retinol wird in der Haut zuerst in Retinal und anschließend in Retinsäure (Tretinoin) umgewandelt. Die aktive Retinsäure wird auch Vitamin A genannt. Da diese Säure sehr reizend wirkt, wenn man sie in ihrer reinen Form anwendet, werden in Kosmetika immer Mischformen verwendet. Reines Tretinoin ist verschreibungspflichtig und findet man nur in der Apotheke in z.B. Medikamenten gegen Akne und hat starke Nebenwirkungen.“

FOGS: Wie wirkt Retinol auf der Haut?

Dr. Miriam Rehbein: „Grundsätzlich gibt es keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Das bedeutet, wenn man mit einer Retinolpflege beginnt, kann es anfangs zu Trockenheitsgefühlen, Juckreiz, Spannungen der Haut oder zu vermehrten Unreinheiten kommen. Dies lässt sich mit Muskelkater nach einem intensiven Training vergleichen. Die Reaktion der Haut ist ein gutes Zeichen, welches beweist, dass Retinol wirklich wirkt, mit der Haut etwas passiert und man bereits auf dem Weg zur optimalen Hautverbesserung ist. Während der Hautumstellung sollte man sich gedulden und dran bleiben, da nicht direkt von heute auf morgen große Ergebnisse erzielt werden können.“

FOGS: Für welche Hauttypen ist der Wirkstoff Retinol geeignet?

Dr. Miriam Rehbein: „Von Retinol profitiert tatsächlich jeder. Retinol ist ein absoluter „Hautverbesserer“, egal ob es darum geht Falten zu reduzieren, Pigmente auszugleichen, Poren zu verfeinern oder auch Akne zu therapieren. Retinol regt unseren Hautzyklus erwiesenermaßen an und sorgt damit für ein verbessertes, ebenmäßigeres und verjüngtes Hautbild. Langfristig ist Retinol demnach ein absoluter Game Changer. Es hält den Hautalterungsprozess tatsächlich auf und kann uns somit ein Stück weit „konservieren“. Gerade auf lange Sicht ist Retinol wirklich der Goldstandard in Sachen Anti-Aging.“

FOGS: Wie schnell wirkt Retinol?

Dr. Miriam Rehbein: „Die Wirkung von Retinol setzt umgehend ein. Die Haut fühlt sich sichtbar glatter und straffer an. Eine vollständige Hautumstellung infolge der Behandlung mit Retinol dauert jedoch 6 bis 12 Wochen an, je nach individueller Veranlagung. Allgemein kann man sagen, dass je größer die Hautschäden sind, desto länger dauert die Reparatur, jedoch sind dann die Ergebnisse umso deutlicher. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist die Art und Dosierung des Retinols. Hier empfehle ich meinen Patienten das doppelt verkapselte TECMi!® Retinol von DOCTOR MI!, denn dies dringt tiefer in die Hautschichten ein, ist effizienter, hat weniger Nebenwirkungen und man erzielt somit wesentlich schneller intensive Ergebnisse.“

FOGS: Was sollte man bei der Anwendung von Retinol beachten?

Dr. Miriam Rehbein: „Bei der Anwendung von Retinol ist es wichtig, langsam und mit einer niedrigen Dosierung zu starten. Bei guter Verträglichkeit kann und soll die Dosierung gesteigert werden. Es kann anfänglich zu Irritationen und Reizungen der Haut kommen, was aber gewollt ist, da die Haut in einer „Lernphase“ ist und sich umstellen muss. Hier gilt es also Geduld aufzubringen und der Haut die notwendige Zeit zur Umstellung zu geben und vor allem dran zu bleiben!“

FOGS: In welcher Kombination sollte man den Wirkstoff Retinol (nicht) benutzen?

Dr. Miriam Rehbein: „Grundsätzlich kann man fast jeden Wirkstoff mit Retinol kombinieren. Hier stellt sich jedoch die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Am Effektivsten von allen Wirkstoffen ist und bleibt Retinol. Dies reicht im Grunde bereits aus, um sehr effektive Ergebnisse zu erzielen. Darüber hinaus sind jedoch auch Mineralien und Vitamine wichtig für die Haut, wie bspw. Niacinamide, Salicylsäure, Vitamin E, Ectoin, Extremoin und Syricalm. Dies sind Wirkstoffe aus der Neurodermitisforschung, welche die Hautschutzbarriere stärken und dafür sorgen, dass die eigene Feuchtigkeit besser in der Haut gespeichert wird. Somit erscheint die Haut auf Dauer praller, elastischer und jugendlicher. Darüber hinaus ist zu beachten, jeden Tag einen sehr hohen UVA- und UVB Lichtschutzfaktor zu verwenden. Ich empfehle hier täglich die Nutzung der DOCTOR MI! medical skincare SUN mit Lichtschutzfaktor 50+, da Retinol die Haut etwas anfälliger gegenüber der Sonne macht.“

Produkte mit dem Wirkstoff Retinol

1. Hauterneuernde Gesichtscreme „RED“ mit Retinol, von DOCTOR MI!, um 200 €
2. Öl basiertes Bio-Retinol mit C Skin Booster, von EVOLVE BEAUTY, um 34 €.
3. 0,3% Retinol Serum, von NKM ATELIER, um 30 €
4. Serum mit 0,27% Retinol, von JUNGLÜCK, um 32 €
5. Retinol Nachtserum von SKIN NATUR, um 28 €

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