Wusstet ihr, dass Menschen die regelmäßig chemische Reinigungsmittel benutzen, ihren Lungen genauso schaden wie jahrelange Raucher? Und dass Raumluft in der Regel zwei bis fünf mal so stark verschmutzt ist, wie Außenluft? Unsere Mission: Unser Zuhause von schädlichen Chemikalien und unnötiger Strahlung zu befreien. Wir verraten euch was ihr tun müsst, damit eure Luft wieder rein wird!
Eine aktuelle Studie der Norwegischen Universität Bergen zeigt: Wer 20 Jahre lang Reinigungssprays einatmet, wird mit ähnlich schlechter Lungenfunktion bestraft, wie ein Raucher, der über den gleichen Zeitraum täglich 20 Zigaretten konsumiert.
Eine gute Ausrede, um ab sofort seltener den Staubwedel zu schwingen und dem anstehenden Frühlingsputz zu entkommen? Oder ein Zeichen, endlich mal so richtig auszumisten. Zum Beispiel aggressive, chemische Reiniger gegen sanfte, natürliche Putzmittel austauschen, die uns und der Umwelt erheblich weniger schaden.
Und damit nicht genug! Non-Toxic-Living-Expertin Sophia Ruan Gushée empfiehlt neben sanften Reinigungsmitteln auch einen Luftbefeuchter oder die Reduzierung künstlichen und blauen Lichts um sein Zuhause zu „entgiften“.
Wir haben die besten Tipps für ein Home-Detox für euch:
Schuhe ausziehen, bitte!
Chemikalien, Pestizide, Schwermetalle, Colibakterien– was an unseren Schuhen klebt, wollen wir eigentlich gar nicht so genau wissen. Deshalb lieber gleich ausziehen. So spart man sich auch das ein oder andere Mal Staubsaugen.
Putzmittel-Detox
Sind wir uns ehrlich: Wer braucht schon zehn verschiedene Putzmittel für zehn verschiedene Arten von Verschmutzungen? In Wirklichkeit greifen wir sowieso immer zu denselben.
Chemische Desinfektionsmittel, Lufterfrischer oder Duftsteine belasten nur unnötig das Abwasser und töten in vielen Fällen nicht nur die „schlechten“ Bakterien ab, sondern auch die „guten“, die unser Immunsystem so dringend braucht.
Viele glauben immer noch, dass biologische Reiniger qualitativ minderwertiger sind als herkömmliche – ein Mythos, der sich mit einem Blick auf das Umweltsiegel leicht widerlegen lässt. Ein Produkt bekommt ein staatliches Siegel wie das EU-Ecolabel nämlich nur, wenn es den Vergleichstest mit dem marktführenden Produkt besteht. Ein Umweltzeichen ist also automatisch auch ein Qualitätszeichen. Siegel, die besondere Qualität und Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit auszeichnen sind neben dem EU-Ecolabel zum Beispiel Ecocert oder ECO-Garantie.
Nachhaltige Putzmittel sehen mittlerweile sogar richtig stylisch aus, wie man am jungen Münchner Unternehmen Everdrop sieht. Wenn dir das Putzmittel mal ausgeht, kaufst du übrigens nur die Tabs nach, die dann in den schicken Flaschen mit Wasser aufgelöst werden. So sparst du auch gleich jede Menge Verpackungsmaterial.
Lüften, Gießen, Befeuchten
In der Regel ist Raumluft zwei- bis fünfmal so stark verschmutzt wie Außenluft. Deshalb sollten wir alles tun, um diese so sauber wie möglich zu halten. Das heißt: Regelmäßig Lüften und vor allem für das Schlafzimmer in einen guten Luftbefeuchter investieren. Wenn man bedenkt, dass wir ca. ein Drittel unseres Lebens im Schlafzimmer verbringen, scheint saubere Luft gleich noch viel wichtiger!
Im Herbst und Winter solltest du am besten zweimal täglich stoßlüften: Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen sind die besten Zeiten dafür.
Auch grüne Pflanzen können als natürliche Luftreiniger Abhilfe schaffen: Chrysanthemen, Efeu und Scheidenblatt können Schadstoffe besonders effektiv aus der Luft filtern.
Licht aus!
Eigentlich wissen wir ja alle, dass es wir es nicht tun sollten – aber trotzdem ist das Smartphone für viele von uns das erste und letzte, was wir an einem Tag sehen. Das blaue Licht senkt nachweislich unseren Melatoninspiegel, sodass unsere innere Uhr durcheinander kommt und wir schlechter schlafen. Deshalb: Zwei Stunden vor dem Einschlafen die Augen strikt von jeglichen Bildschirmen fern halten. So hat man auch mehr Zeit, endlich das Buch zu fertig zu lesen, das man sich schon so lange vorgenommen hat.
Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann seine Nachttischlampe durch eine Salzlampe austauschen. Diese taucht den Raum in ein angenehmes, warmes Licht und soll durch die Ionen in ihren Salzkristallen sogar die Luft neutralisieren.
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Aufmacherbild: Alexandra Gorn / Unsplash