Kaum ein Material ist so kuschelig wie der kostbare Flaum der Kaschmirziege. Zugegeben, will man ein neues Lieblingsteil aus fair produziertem, nachhaltig gewonnenem Kaschmir, muss investiert werden. Doch dann wird man mit einem zeitlosen Begleiter belohnt, der viele Jahre Freude bereitet. Denn mit der richtigen Pflege bleibt der wertvolle Strick auch bei regelmäßigem Tragen so schön wie am ersten Tag.
Easy Tipps zur Kaschmirpflege:
Lüften geht vor waschen
Ein Tipp, der für Kleidung im Allgemeinen gilt: Ist das Kleidungsstück nicht dreckig oder durchgeschwitzt, muss es nicht nach nur einmal tragen gewaschen werden. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch das Kleidungsstück selbst. Fasern werden geschont und Farben bleiben länger erhalten. Besonders zarter Strick wie Kaschmir und Wolle wirkt nach ein paar Stunden im Freien wie neu. Direkte, starke Sonneneinstrahlung sollte aber lieber vermieden werden.
Vorsicht gilt hier für Pollenallergiker:innen! Denn allergieauslösende Stoffe können sich in der Kleidung verfangen. Besser für sie geeignet ist daher der nächste Tipp.
Die Kältekur gegen Bakterien
Obwohl Kaschmir keine Hitze mag, tut ihm Kälte keinerlei Schäden an. Ein optimaler Bakterien- und Geruchskiller ist daher das Gefrierfach. Legt man das trockene Kaschmirteil in einem Stoffbeutel für ein paar Stunden rein, kommt es danach frisch und geruchsneutral wieder aus der Kältekur.
Kaschmirpflege in der Waschmaschine? Ja bitte!
Dass man Kaschmir lieber per Hand, anstatt in der Waschmaschine waschen sollte, ist ein hartnäckiger Irrtum. Denn gerade bei der Handwäsche saugen sich die Fasern unnötig voll und die Maschen können aus der Form geraten. Der kalte Woll- oder Handwaschgang der Waschmaschine ist dagegen ideal auf das zarte Material abgestimmt. Wichtig ist nur, dass man bei sehr niedriger Drehzahl schleudert und ausschließlich kalt wäscht. Sonst zieht man einen Kaschmirpullover in Kindergröße aus der Waschtrommel. Wenn man feinen Strick dann auch noch im Wäschebeutel vor Reibung schützt, kann nichts mehr schiefgehen.
Steam it, Baby!
Im Anschluss an den Waschgang legt man den Kaschmirstrick am besten flach auf den Boden auf ein Handtuch. Ist er ein wenig angetrocknet, kann man den feinen Fasern zusätzlich mit einem Dämpfer dabei helfen, sich wieder aufzustellen. Danach ist der Strick wieder weich und wie neu. Niemals auf einer Wäscheleine aufhängen, das kann die Maschen weiten und Pullover, Cardigan und Co. verformen.
Dampfgeräte wie bsw. von Steamery wirken wahre Wunder, nicht nur bei Kaschmirteilen. (c) Unsplash
Kaschmir richtig lagern
Immer legen, nie hängen. Klingt simpel, ist aber unerlässlich für eine lange Lebensdauer von Kaschmirprodukten. Statt auf einem Kleiderbügel, lagert man Pullover und Co. am besten nur liegend, das schont die Maschen und hält sie in Form.
Pilling ist normal
Dass die feinen Wollfasern bei Reibung kleine Knötchen bilden, lässt sich leider nicht vermeiden. Es ist daher auch kein Zeichen von schlechter Qualität, ganz im Gegenteil. Nur Strick aus synthetischen Materialien schafft es, keinen sogenannten „Pilling Effekt“ zu haben. Um den Knötchen Einhalt zu gebieten, gibt es zum Glück ein paar Helferlein. Regelmäßige Behandlungen mit einem Kaschmirkämmchen beugen Pilling vor und machen den Kaschmirstrick wieder flauschig weich. Vor allem für Strick mit Struktur oder Zopfmuster eignet sich der Kaschmirkamm gut. Elektrische Kaschmirrasierer eignen sich für besonders anfällige Stellen wie den Pulloverärmeln.
Praktisch: Ein elektrischer Fusselrasierer von Steamery. Kaschmirpflege und Zedernholz von Iris von Arnim.
Motten keine Chance geben
Genauso wie wir, lieben auch Motten den feinen, flauschigen Kaschmirstrick. Um ihnen den Appetit zu verderben, kann man ein Stück Zedernholz in den Schrank legen. Auch ein Säckchen mit Lavendel soll die Schädlinge fernhalten. Finger weg von synthetischen Motten-Vernichtern – die erweisen sich als wahre Chemiebomben.
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