Feminismus war noch nie so bunt, verspielt und voller Prints. Das Label MY LITTLE BUKHARA wurde von der Feministin Nadira aus Usbekistan gegründet. Hinter den verträumten und knalligen Farben, steht eine Mission, die viel intensiver und stärker ist, als jegliches Farbpiment je sein wird: Frauen zu einem freien Leben zu verhelfen.
Nadira, das heißt selten und wertvoll
Die Gründerin des Labels, Nadira sagt von sich selbst, dass sie das traditionelle Leben hinter sich gelassen hat. Für die meisten Frauen aus Usbekistan ist ein Leben ausgerichtet nach Heirat, Familie und einem Hausfrauendarsein vorbestimmt. Daran ist für jene, die sich dieses Leben wünschen, nichts Verwerfliches. Verachtenswert wird es erst dann, wenn man keine andere Wahl hat, wenn Bildung oder Freiheit nie eine Option waren. Die Geschichte von MY LITTLE BUKHARA begann 2018, als Nadira ihren Blog startete. Schreiben war für sie damals die einzige Möglichkeit, um mit dem Rest der Welt zu teilen, was in ihrem Heimatland passiert und wie es den Frauen dort ergeht. Sie wird der Bedeutung ihres Namens vollkommen gerecht. Für die Frauen ihres Landes ist sie zwar eine Seltenheit, aber genau wie ein Schatz, sehr wertvoll.
Der Kampf für Frauen
„Unsere Stoffe sind von Frauen gewebt, unsere Kleidung ist von Frauen genäht. In der ganzen Lieferkette sind nur Frauen involviert. So wollen wir erreichen, dass Frauen durch unsere Aufträge finanziell unabhängig werden, das heißt, frei werden.“ So steht es auf der Website des Labels. Von Frauen für Frauen wird hier sehr wörtlich genommen. Es funktioniert aber auch in beide Richtungen. Kauft man ein Kleidungsstück so bekommt man etwas von einer Frau, docbekommen die Schneiderinnen. Das Label steht nicht für profitable Einnahmen, sondern für seine Großzügigkeit und Unterstützung gegenüber den Frauen in Usbekistan.
Ein Stück Tradition
Durch die traditionellen, von Frauen lokal hergestellten Webtechniken und Stickereien, geschieht alles plastikfrei und ohne jegliche Chemikalien. Der „Ikat Adras“ Stoff wird aus usbekischer Baumwolle und Seide gewebt. Das Besondere an dem Stoff ist, dass die Farbe auf die Fäden aufgetragen wird, bevor der Stoff gewebt wird. So entsteht jedes Mal ein einzigartiges Muster. Der Stoff ist aus Hanf gewebt und mit pflanzlichen Mitteln gefärbt. „Ikat Adras“ gilt als sehr luxuriös und wird traditionell bei besonderen Anlässen getragen.
Eine weitere Tradition, die aufrecht erhalten wird, ist die des „Suzani“. Unter dem Begriff versteht man einen mit Seidengarn bestickten, handgewebten und ungefärbten Baumwollstoff, den alle Frauen der Familie schon von kleinauf fertigen. Anhand der Stickereien lässt sich die Provinz oder die Herkunft einer Familie bestimmen. Heutzutage wird dieser für Wandteppiche, Tischdecken, Bett-, Sofadecken, oder Kopfkissenbezüge benutzt.
Das Label lebt von Freiheit, Frauen, Farben und den Traditionen Usbekistans. Jeder der Nadira und ihre Mission unterstützt, steht ebenfalls für die Werte de Labels. Und wer kann schon sagen, dass er es mit einem Kleidungsstück geschafft hat, einer anderen Frau zur Freiheit zu verhelfen?
Interessiert? Hier kommst du zum Label, um Frauen zu unterstützen.
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