Verschneite Landschaften und kuschelig beheizte Innenräume – so lieben wir den Winter. Während wir es uns nach einem langen Skiausflug vorm Kaminfeuer gemütlich machen, hat unsere Haut aber ganz schön zu kämpfen. Trockenheit, Irritationen und raue Stellen können die unangenehmen Folgen sein. Dauern Symptome wie diese länger an, kann eine geschwächte Hautbarriere der Grund dafür sein. Wir haben bei einem Experten nachgefragt, was die Hautbarriere so besonders macht und wie man sie ganz schnell wieder aufbaut.
Ein Wunderwerk
Die menschliche Haut ist ein komplexes Organ und ein wahres Wunderwerk. Sie ist in drei Schichten aufgebaut, die jeweils unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Die Oberhaut, Epidermis genannt, wird auch als Hautbarriere bezeichnet, weil sie unsere Haut in unterschiedlichster Weise schützt. Vereinfacht gesagt besteht sie aus Hautschuppen, die durch Lipide zusammengehalten werden. Ihre wichtigsten Bestandteile sind u.a. Triglyceride, Ceramide und Cholesterol. Diese Stoffe sollten ihr auch wieder zugeführt werden, wenn sie den Schutzschild einmal fallen lässt. Das kann passieren, wenn man zu aggressiv reinigt und reibt, aber auch durch Umweltbelastung, zu häufiges Peelen oder eine zu hohe Dosis Retinol bzw. Vitamin A.
Dr. Afschin Fatemi ist Facharzt für Dermatologie mit Schwerpunkt Dermatochirurgie und ästhetischer Medizin und Gründer der S-thetic Gruppe mit Standorten in ganz Deutschland. Mit den vielen Aufgaben der Hautbarriere kennt er sich also bestens aus: „Die Hautbarriere schützt den Körper vor schädlichen Einflüssen wie UV-Strahlung, Schadstoffen, Bakterien und Fremdkörpern. Gleichzeitig ist sie durchlässig, um von innen mit köpereigenen Pflegestoffen (Lipiden) und kühlender Feuchtigkeit (Schweiß) versorgt zu werden. In Gegenrichtung ist sie dankbar und offen für pflegende Zuwendung, besonders dann, wenn die Haut angegriffen ist und Pflege braucht“, erklärt der Experte.
Das mag die Hautbarriere nicht
Unsere Haut hält einiges aus. Längere Aufenthalte in extremer Kälte oder Hitze, ein Sonnenbad mit nicht ausreichendem UV-Schutz, trockene Raumluft und ungeeignete Pflegeprodukte können ihren Schutzmantel auf Dauer aber beschädigen. Auch Rauchen, Schlafmangel, ungesunde Ernährung beeinflussen bzw. mindern ihre Schutzfaktoren. Das merkt man dann nicht nur durch leichte Hautirritationen wie Juckreiz, Schüppchen oder Pickel, sondern im schlimmsten Fall an Anzeichen von Dehydrierung, Hyperpigmentierung, Ekzemem oder schlechter Wundheilung. Dann herrscht Handlungsbedarf, wie Dr. Fatemi erklärt: „Um eine geschädigte oder gestresste Epidermis zu unterstützen, sind alle Stoffe hilfreich, die von Natur aus die wichtigen Eigenschaften gewährleisten. Zu einer gesunden Hautbarriere tragen zum Beispiel Omega-Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure bei, Ceramide, Cholesterol, Nachtkerzenöl, Hyaluronsäure, Glycerin oder Panthenol. Niacinamid hilft der Haut außerdem bei der Produktion von Ceramiden, dem natürlichen und wichtigen Bestandteil der Epidermis.“
Auch auf sanfte Reinigung mit Reinigungsölen sollte man achten. Sogar bei Naturkosmetik ist Vorsicht geboten, denn die enthält oft ätherische Öle, die reizen können. „Eine gute Hautpflege im Winter sorgt für ausreichende Zufuhr von Feuchtigkeit, da die meist trockene Raumluft der Hautbarriere Feuchtigkeit entzieht“, gibt Dr. Fatemi abschließend als Tipp mit. “Feuchtigkeitsspendende Lotionen und Hautcremes mit Aloe Vera, Hyaluronsäure oder Urea sind hier eine gute Wahl. Wer im Winter viel draußen ist, sollte eine Pflege wählen, die reichhaltiger ist, also mehr Fettsäuren enthält. Bei empfindlicher und zu Rötungen neigender Haut kommen auch entzündungshemmende Stoffe, wie Dexpanthenol, in Betracht.“ Auch wenn unsere Hautbarriere wahre Superkräfte hat, sollten wir ihr also vor allem im Winter ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung schenken.
Starke Hilfe für die Hautbarriere
1 IDUN | Mineral Intense Moisture Serum
Das vegane Serum der Clean Beauty Brand aus Stockholm stärkt die Haut und fördert die Feuchtigkeitsversorgung. 3% Niacinamid und Hyaluronsäure unterstützen hier die Hautbarriere. Um € 28,- über idunminerals.com
2 Nø COSMETICS | All-in Barrier Cream
Perfekt für die tägliche Pflege der Hautbarriere: Die All-In Barrier Cream stärkt mit einem 5-fach Ceramid-Komplex und Arnica Mexicana und verbessert den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Wie alle Produkte der deutschen Brand ist die Creme vegan und tierversuchsfrei. Um € 17,- über no-cosmetics.de
3 OSKIA | Rest Day Cleansing Milk
Die ultra-sanfte Reinigungsmilch mit Rosenwasser, Bio-Kaktusextrakt, Probiotika und Hafer-Ceramiden beruhigt und stärkt die Hautbarriere. Die vegane Formel reinigt die Haut auch gründlich von Make-Up-Resten. Um € 46,50- über niche-beauty.de
4 TRANSPARENT LAB | Feuchtigkeitsserum & Hautcreme
Das Ceramide Repair Moisturizer Serum enthält tiefenwirksame Hyaluronsäure-Nanopartikel, die die Haut von innen mit Feuchtigkeit versorgen und die Kollagensynthese stimulieren. Perfekt kombinierbar mit der Barrier Restoring Hydrating Creme mit einem antioxidativen Komplex aus den Vitaminen A, C und E und pflanzlichen Ceramiden. Jeweils um € 18,- über nichebeautylab.de
5 YOUTH | Fragile Areas Balm
Alle Produkte der schweizer Dermokosmetik-Brand enthalten die Phytodermato Advanced Formula, einen hautfreundlichen Komplex aus der pflanzlichen Stammzellenforschung. Der cremige Balm aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen für Gesicht, Lippen und Körper ist angereichert mit Hyaluronsäure, Shea- und Mangobutter sowie beruhigendem Himbeerblatt-Stammzellen-Extrakt. Er spendet intensive Feuchtigkeit und macht raue Hautstellen wieder geschmeidig. Um € 30,- via youthskincare.de
Von Kopf bis Fuß
Da die Kopfhaut jener in unserem Gesicht ähnelt, kann sich eine geschwächte Hautbarriere auch hier auswirken. Wenn Talgdrüsen verstopfen, kann das sogar zu Haarausfall führen. Der Grund dafür sind zu aggressive Shampoos, Conditioner, der in die Kopfhaut massiert wird oder starke Hitze beim Styling. Mit sanften Reinigungsprodukten ohne Duftstoffen, weniger Stylingprodukten und Pausen von Fön und Co. kommt aber auch die Hautbarriere am Kopf bald wieder ins Gleichgewicht.
Hautbarriere-Schmeichler für Kopf und Körper
1 AMELIORATE | Nourishing Body Wash
Das seifenfreie Duschgel enthält Glycerin, Borretsch- sowie Leindotter-Öl und erhöht klinisch erwiesen den Feuchtigkeitsgehalt der Haut für bis zu 8 Stunden. Um € 21,- über niche-beauty.de
2 A-DERMA | EXOMEGA Control Intensiv-Balsam
Perfekt für gereizte Winterhaut: Der reichhaltige Pflegebalsam ist auch für Neurodermitis geeignet und schützt, ohne zu fettig zu sein. Um € 19,- via aderma.de
3 ELIZABETA ZEFI | Hair Growth Conditioner
Im Gegensatz zu herkömmlichen Conditioner soll die Hair Growth-Linie der Münchner Brand direkt in die Kopfhaut einmassiert werden. Aloe Vera, Glycerin, Panthenol und Brennnesselextrakt sind ausgleichend und beruhigend, der wissenschaftlich getestete Wirkstoff Follicusan wirkt Haarausfall entgegen und fördert den Haarwachstum. Um € 47,- über elizabetazefi.de
4 DUCRAY | Sensinol Shampoo
Ducrays Sensinol Shampoo reinigt mild mit einem pH-Wert von 5. Dank des medizinischen Aktivstoffs Polidocanol gewährt das hypoallergene Shampoo schon ab der ersten Anwendung eine Juckreizlinderung mit bewiesener Wirksamkeit. Die Formulierung ist außerdem biologisch abbaubar, da auch auf sämtliche Duft-, Konservierungs- und Farbstoffe verzichtet wurde. Um € 15,- via ducray.com
5 DR. HAUSCHKA | Haartonikum
Das fettfreie Haartonikum eignet sich besonders bei feinem oder schnell fettendem Haar, bei einer Neigung zu Schuppen oder bei irritierter, juckender Kopfhaut. Die zertifizierte Naturkosmetik wird Co2-neutral in Deutschland hergestellt. Um € 15,50 über drhauschka.de